Quelltext der Seite Duke-of-York-Inseln

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{{Infobox Inselgruppe
|NAME= Duke-of-York-Inseln
|BILD1= Duke-of-York-Islands (Landsat).JPG
|BILD1-TEXT= Die Duke-of-York-Inseln aus dem All
|BILD2= Duke of York Islands.png
|BILD2-TEXT= Lage der einzelnen Inseln
|GEWAESSER= [[Bismarcksee]]
|ARCHIPEL= [[Bismarck-Archipel]]
|BREITENGRAD= 4/10//S
|LAENGENGRAD= 152/27//E
|REGION-ISO= PG-EBR
|KARTE= 
|POSKARTE= 
|INSELN= 12
|HAUPTINSEL= [[Duke-of-York-Insel]]
|FLAECHE= 68
|EINWOHNER= 
}}
Die '''Duke-of-York-Inseln''', deutsch von 1885 bis 1918 '''Neulauenburg''' oder auch '''Neu-Lauenburg''', bilden eine [[Inselgruppe]] der [[East New Britain Province]] im zu [[Papua-Neuguinea]] gehörenden [[Bismarck-Archipel]]. Benannt sind sie nach [[Edward, Duke of York and Albany|Edward Augustus, Duke of York and Albany]]. Zwischen 1884 und 1919 waren sie Teil der [[Deutsche Kolonien|deutschen Kolonie]] [[Deutsch-Neuguinea]]. Schon ab 1875 war die Gruppe Ausgangspunkt von Kolonialbestrebungen um die Handelshäuser [[Hernsheim & Co|Hernsheim]] und [[Johan Cesar VI. Godeffroy|Godeffroy]].

== Geographie ==
=== Inseln ===
[[Datei:Karte-Gazelle-Halbinsel 1879 Ausschn 1.png|mini|Die Duke-of-York-Inseln auf einer frühen deutschen Seekarte (1879)]]
Das 68&nbsp;km² große Gebiet besteht aus zwölf [[Insel]]n:

{{All Coordinates|pos=inline}}

{| class="wikitable sortable"
|-
! Inselname !! Alias !! Koordinaten !! Fläche (km²)
|-
|[[Duke-of-York-Insel]]
|
|<small>{{Coordinate|simple=n|NS=4/10/32/S|EW=152/27/14/E|type=isle|region=PG-EBR|name=Duke-of-York-Insel|text=DMS|sortkey=NS}}</small>
|align="right"|51,80
|-
|[[Ulu (Insel)|Ulu]]
|
|<small>{{Coordinate|simple=n|NS=4/13/02/S|EW=152/24/52/E|type=isle|region=PG-EBR|name=Ulu|text=DMS|sortkey=NS}}</small>
|align="right"|10,00
|-
|Makada
|
|<small>{{Coordinate|simple=n|NS=4/07/15/S|EW=152/25/12/E|type=isle|region=PG-EBR|name=Makada|text=DMS|sortkey=NS}}</small>
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|-
|[[Mioko]]
|
|<small>{{Coordinate|simple=n|NS=4/13/47/S|EW=152/27/28/E|type=isle|region=PG-EBR|name=Mioko|text=DMS|sortkey=NS}}</small>
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|-
|[[Kabakon]]
|
|<small>{{Coordinate|simple=n|NS=4/14/13/S|EW=152/23/49/E|type=isle|region=PG-EBR|name=Kabakon|text=DMS|sortkey=NS}}</small>
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|-
|[[Kerawara]]
|
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|-
|[[Utuan]]
|
|<small>{{Coordinate|simple=n|NS=4/13/52/S|EW=152/26/27/E|type=isle|region=PG-EBR|name=Utuan|text=DMS|sortkey=NS}}</small>
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|-
|[[Mualim]]
|
|<small>{{Coordinate|simple=n|NS=4/13/07/S|EW=152/27/54/E|type=isle|region=PG-EBR|name=Mualim|text=DMS|sortkey=NS}}</small>
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|-
|[[Ruruan]]
|
|<small>{{Coordinate|simple=n|NS=4/12/10/S|EW=152/25/23/E|type=isle|region=PG-EBR|name=Ruruan|text=DMS|sortkey=NS}}</small>
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|-
|[[Mait Unanga]]
|
|<small>{{Coordinate|simple=n|NS=4/06/46/S|EW=152/26/10/E|type=isle|region=PG-EBR|name=Mait Unanga|text=DMS|sortkey=NS}}</small>
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|-
|[[Mait Iri]]
|
|<small>{{Coordinate|simple=n|NS=4/06/56/S|EW=152/26/27/E|type=isle|region=PG-EBR|name=Mait Iri|text=DMS|sortkey=NS}}</small>
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|-
|[[Tonwalik]]
|
|<small>{{Coordinate|simple=n|NS=4/14/09/S|EW=152/23/13/E|type=isle|region=PG-EBR|name=Tonwalik|text=DMS|sortkey=NS}}</small>
|align="right"|0,01
|}

Die etwa 7&nbsp;km südwestlich gelegenen [[Credner-Inseln]], bestehend aus [[Big Pigeon Island (Papua-Neuguinea)|Big Pigeon]] und [[Pigeon Island (Papua-Neuguinea)|Pigeon]], gehören nicht zu den Duke-of-York-Inseln.

=== Lage ===
Die Duke-of-York-Gruppe liegt in einer gefährdeten Zone, da hier zwei [[Plattentektonik|tektonische Platten]] aufeinanderstoßen. [[Erdbeben]] und [[Tsunami]]s sind für die Bewohner der Inseln nichts Ungewöhnliches. Am 28. November 2000 wurde die Umsiedlung bzw. Evakuierung vieler Einwohner der Inseln verkündet, um Tote bei einem möglichen baldigen Absinken der Inselgruppe zu vermeiden.<ref>[http://www.heatisonline.org/contentserver/objecthandlers/index.cfm?id=3585&method=full The Heat Is Online: 1.000 flee as sea begins to swallow up Pacific islands]</ref>

== Bedeutende Inseln ==
=== Duke-of-York-Insel (Hauptinsel) ===
[[Datei:Samuel Wallis, York Island (c. 1767).jpg|mini|Zeichnung der Hauptinsel von [[Samuel Wallis]] um 1767]]

{{Hauptartikel|Duke-of-York-Insel}}

Die Duke-of-York-Insel (früher auch: ''Amacata'' oder ''Amakada'') besteht aus terrassenförmig gehobenem Korallenkalk. Dies führt zu einem Auftreten von [[Andesit]] an manchen Stellen der Westküste. Sie ist etwa acht Kilometer lang. Im Norden lag der 1791 von [[John Hunter (Gouverneur)|John Hunter]] entdeckte, auch Balanawang genannte Hunterhafen.

=== Kabakon ===
{{Hauptartikel|Kabakon}}

Die Insel [[Kabakon]] – oder zumindest ein großes Grundstück auf ihr – wurden zur Jahresmitte 1879 durch den Naturforscher [[Theodor Kleinschmidt]] erworben. Verkäufer waren einige Stammesangehörige der Nachbarinsel Utuan, die auf Kabakon Land hielten.

Zu deutschen Kolonialzeiten befanden sich auf Kabakon Kokosplantagen, der Verzehr von Kokosnüssen wurde beworben.

=== Kerawara ===
Kerawara ist eine am südlichen Ende der Duke-of-York-Inseln gelegene Insel. Auf Kerawara befand sich eines der kaiserlichen Gerichte der Kolonie Deutsch-Neuguineas.<ref>[http://amtspresse.staatsbibliothek-berlin.de/vollanzeige.php?file=11614109/1888/1888-11-27.xml&s=4 Amtspresse Preußens: VII. Jahrgang. No. 108. Neueste Mittheilungen. Verantwortlicher Herausgeber: Dr. H. Klee. Berlin, Dienstag, den 27. November 1888.]</ref> Bis 1890 befand sich hier die Zentralverwaltung der [[Neuguinea-Kompagnie]].<ref>{{Webarchiv|url=http://www.ub.bildarchiv-dkg.uni-frankfurt.de/Bildprojekt/Lexikon/php/suche_db.php?suchname=Kerawara |wayback=20070705020617 |text=Deutsches Koloniallexikon: Kerawara }}{{Abrufdatum |1=2024-04-10}}</ref>

=== Makada ===
Makada ist eine Insel im Norden der Duke-of-York-Gruppe. Im Februar 1876 ließ der Handelskapitän und spätere Kaufmann Eduard Hernsheim auf ihr eine Station zum Einkauf von Schildkrötenpanzern und zur Herstellung von [[Kopra]] errichten. Ab September war die Niederlassung vorübergehend Zentralstation der Südseefirma ''[[Hernsheim & Co]]''. Im Dezember 1878 „erwarb“ Korvettenkapitän [[Bartholomäus von Werner]] den angrenzenden Ferguson-Hafen gegen Tauschwaren (umger. f. 400 Mark) für das Deutsche Reich. Die Niederlassung von ''Hernsheim&nbsp;&&nbsp;Co'' wurde im Juni 1879 wegen epidemischer Malariafälle wieder aufgegeben. Während der Kolonialzeit (1884–1914) wurde das frühere Stationsgelände zur extensiven Haltung von Rindern genutzt.<ref>Jakob Anderhandt: ''Eduard Hernsheim, die Südsee und viel Geld: Biographie in zwei Bänden''. MV-Wissenschaft, Münster 2012, hier: Band 1, S. 127, 148 f., 267 und 286.</ref>

Am 5. November 1884 wurde auf der Insel die Reichsflagge gehisst. Bis 1899 zählte Makada zum östlichen Jurisdiktionsbezirk des ''Schutzgebiets der Neuguinea-Kompagnie''. Anschließend und bis 1914 war sie Teil des ''Kaiserlichen Schutzgebietes Deutsch-Neuguinea''.<ref>[http://www.retrobibliothek.de/retrobib/seite.html?id=104597 Duke-of-York-Inseln], in: Meyers Konversationslexikon, Band 5, 4. Aufl., Leipzig und Wien 1885–1892, S. 201.</ref>

=== Mioko ===
{{Hauptartikel|Mioko}}
Die kleine Insel im Süden der Inselgruppe ist etwa 1,6 Kilometer lang und 1,2 Kilometer breit<ref>''The Pacific Islands Handbook.'' S. 239 und ''Pacific Islands Yearbook''. 1981, S. 298.</ref> und war die Ausgangsstation für die Kolonisation der Duke-of-York-Inseln. Während der deutschen Kolonialherrschaft befanden sich auf Mioko Kokosplantagen und eine Station der ''Deutschen Handels- und Plantagengesellschaft der Südseeinseln zu Hamburg'' (''DHPG''). Der Hafen auf Mioko wurde bereits 1878 von Deutschland in Anspruch genommen. Die deutsche Flagge auf Mioko wurde am 4. November 1884 durch den Kapitän des Kriegsschiffs ''[[Elisabeth (Schiff, 1869)|Elisabeth]]'' gehisst.

<gallery>
Hissen der kaiserlichen Flagge auf Mioko.jpg|Hissen der deutschen Flagge auf Mioko
Mioko Handelsstation ca 1900.jpg|Handelsstation der Deutschen Handels- und Plantagengesellschaft auf der Insel Mioko
Mioko ca 1900.jpg|Mioko um 1900
Karte von Neu-Lauenburg.jpg|Karte von Neu-Lauenburg aus dem Grossen Kolonialatlas
</gallery>

=== Ulu ===
Ulu ist eine Insel südwestlich der Hauptinsel und besteht aus Korallenkalk und [[Andesit]]. Im späten 19. Jahrhundert kaufte der deutsche Naturforscher [[Theodor Kleinschmidt]] die Insel einem Stamm auf der benachbarten Insel [[Utuan]] ab.<ref>Heinz Schütte: {{Webarchiv |url=https://ojs.lib.byu.edu/spc/index.php/PacificStudies/article/view/9711/9360 |text=''„Stori Bilong Wanpela Man Nem Bilong Em Toboalilu“. The Death of Godeffroy’s Kleinschmidt, and the Perception of History.'' |wayback=20131005004700}} In: ''Pacific Studies.'' Vol. 14, No. 3 (1991), S.&nbsp;69–96, hier: S.&nbsp;71.</ref> Jedoch wurde er schon wenig später, im April 1881, von jenem Stamm bei einem von ihm provozierten Streit getötet. In der Forschungsliteratur ist allerdings umstritten, ob Kleinschmidt tatsächlich Ulu oder nicht vielmehr die südwestliche Nachbarinsel Kabakon erwarb.<ref>Jakob Anderhandt: ''Eduard Hernsheim, die Südsee und viel Geld: Biographie in zwei Bänden''. MV-Wissenschaft, Münster 2012, Band 1, S. 487. Als Beleg dient ein Privatbrief Kleinschmidts vom 5. Januar 1880 an Rev. Benjamin Danks, in dem Kleinschmidt über seinen Kauf der Insel „Kambe Kounae (Kapakon)“ berichtet.</ref>

== Klima ==
Es herrscht ein gemäßigt feuchtes, [[Klimazone#Tropen|tropisches]] [[Seeklima]]. Trockenes Wetter auf den Duke-of-York-Inseln kündigt den baldigen [[Passat (Windsystem)|Südost-Passat]] an.<ref>''The Scottish Geographical Magazine''. 1999, S. 95.</ref> Die niedrigsten Durchschnittswerte von 23 °C liegen in den Monaten Juni bis September, die Höchsttemperaturen von 32 °C in den Monaten Dezember und Januar. Die Luftfeuchtigkeit schwankt zwischen 71 und 78 Prozent. Im Dezember werden durchschnittlich sechs, im März und April elf Regentage verzeichnet.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.fit-for-travel.de/reisemedizin/reiseziele/l01201.htm |text=Archivlink |wayback=20061016194550 }} Klimatabelle{{Abrufdatum |1=2024-04-10}}</ref>

== Natur ==
Für gewöhnlich wachsen auf den Duke-of-York-Inseln kleinere Wälder, die u. a. aus der Schirmbaumart ''[[Pandanus dubius]]'' (von den Einwohnern der Inseln ''Uom'' genannt) bestehen.<ref>''The useful plants of the island of Guam: with an introductory account of the physical features and natural history of the island, of the character and history of its people, and of their agriculture''. 1905, S. 343.</ref> Daneben gibt es einige Grasflächen (''[[Sorghum propinquum]]''). An Blumen wachsen unter anderen [[Wachsblumen (Hoya)|Wachsblumen]] wie ''[[Hoya papillantha]]'' oder ''[[Hoya sororia]]'' (wobei angenommen wird, dass ''Hoya sororia'' mit ''Hoya papillantha'' identisch ist)<ref>{{Webarchiv |url=http://www.simones-hoyas.de/Hoya%20sororia.html |text=Hoya sororia K. Schumann 1905 |wayback=20050411065909}} und {{Webarchiv |url=http://www.simones-hoyas.de/Hoya%20papillantha.html |text=Hoya papillantha K. Schumann 1898 |wayback=20050411065946}}</ref> oder [[Alpinia]] wie ''[[Alpinia oceanica]]'', die auf Kerawara und Mioko gefunden wurden.<ref>''Mathematical Proceedings of the Cambridge Philosophical Society''. 1975, S. 93.</ref> Außerdem gibt es zum Beispiel die Orchideenart ''[[Leucophanes albescens]]''.<ref>[http://www.biologie.uni-ulm.de/cgi-bin/portal/xmldetails.pl?unitid=22757&url=http://vweb-test2.uni-goettingen.de/biocase/databases/moos/dbwrapper.py&lang=e&pr=null Biologie Universität Ulm: Leucophanes albescens C. Mull.]{{Toter Link|url=http://www.biologie.uni-ulm.de/cgi-bin/portal/xmldetails.pl?unitid=22757&url=http://vweb-test2.uni-goettingen.de/biocase/databases/moos/dbwrapper.py&lang=e&pr=null |date=2024-11 |archivebot=2024-11-29 22:59:38 InternetArchiveBot }}</ref> Das Moos ''[[Plagiochila miokensis]]'' kommt nur auf der Insel Mioko vor.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.rsnz.org/publish/nzjb/2001/32.pdf |text=Recognised species of Plagiochila in Australasia and some island groups of the Pacific Ocean |wayback=20080905041601 }}{{Abrufdatum |1=2024-04-10}}</ref>

Auf der gesamten Inselgruppe kommt der Schmetterling ''[[Mycalesis phidon|Mycalesis phidon xanthias]]'' vor.<ref>[http://www.ftp.funet.fi/index/Tree_of_life/insecta/lepidoptera/ditrysia/papilionoidea/nymphalidae/satyrinae/mycalesis/index.html#Mycalesis phidon]</ref> Auf den Inseln leben außerdem etwa die [[Käferschnecken|Käferschnecke]] ''[[Lepidopleurus acuminatus]]''<ref>{{Webarchiv|url=http://www.biologie.uni-ulm.de/cgi-bin/query_all/details.pl?id=38740&stufe=7&typ=ZOO&lang=e&sid=T&extid=-1&extidname=null&impid=-1&import=null&syno=yes&pr=null&B4=Ok |wayback=20080611052341 |text=Biologie Universität Ulm: Lepidopleurus acuminatus Thiele, 1909 }}</ref> oder die Feldheuschrecke ''[[Valanga nobilis|Valanga nobilis miokoana]]''.<ref>{{Webarchiv|url=http://www.biologie.uni-ulm.de/cgi-bin/herbar.pl?herbid=71367&sid=T&lang=e |wayback=20080611052745 |text=Biologie Universität Ulm: Valanga nobilis miokoana }}</ref> Zudem kommt die Wachtelart ''[[Excalfactoria lepida]]'' vor.<ref>''Über eine neue Wachtel von der Duke of York Gruppe – Sitzungsberichte des Vereins für naturwissenschaftliche Unterhaltung''. 7 pp. [2–3] und {{Webarchiv|url=http://www.biologie.uni-ulm.de/cgi-bin/query_all/details.pl?id=74072&stufe=7&typ=ZOO |wayback=20080611052753 |text=Biologie Universität Ulm: Excalfactoria lepida Hartlaub, 1879 }}</ref> Die [[Skinke|Glattechsen]] ''[[Lygosoma impar]]'' und ''[[Lygosoma dahlii]]'' bewohnen ebenfalls die Inselgruppe.<ref>{{Webarchiv|url=http://www.biologie.uni-ulm.de/cgi-bin/herbar.pl?herbid=104028&sid=T&lang=e |wayback=20080611052735 |text=Biologie Universität Ulm: Lygosoma impar }} und {{Webarchiv|url=http://www.biologie.uni-ulm.de/cgi-bin/herbar.pl?herbid=104169&sid=T&lang=e |wayback=20080611052740 |text=Biologie Universität Ulm: Lygosoma dahlii }}</ref> Der Schmetterling ''[[Ornithoptera priamus|Ornithoptera priamus miokensis]]''<ref>[http://www.nagypal.net/images/zzpriamu.htm#miokensis ORNITHOPTERA PRIAMUS] und [http://www.eastnewbritain.com/html/flora-and-fauna/ff.htm#flora East New Britain: Flora and Fauna]</ref> lebt nur auf der Insel Mioko. In den Küstengewässern leben der [[Blauer Marlin|Blaue]] und der [[Schwarzer Marlin|Schwarze Marlin]], der [[Fächerfisch|Segelfisch]] und der [[Einfarben-Thun]].<ref>[http://www.jasons.com/papua-new-guinea/fishing-in-papua-new-guinea/ Fishing in Papua New Guinea]</ref>

=== Landwirtschaftliche Nutzung ===
Große Flächen der Inseln werden zum Anbau von Kokosnüssen, Bananen, Nüssen und anderen Früchten genutzt. In einigen Hausgärten werden [[Aibika]] (''Abelmoschus manihot'') und [[Maniok]] angebaut. Teilweise wird auch [[Kakao]] angebaut, obwohl die Pflanzungen nicht besonders ertragreich sind. [[Wasserbüffel]] werden zum Ziehen von mit Kokosnüssen und [[Kopra]] beladenen Karren verwendet.

Um Waren auf dem Wasserweg zu transportieren, kommen neben [[Einbaum|Einbäumen]] mit einfachem Ausleger auch auslegerlose [[Plankenboot]]e zum Einsatz, die jedoch ihren Ursprung auf den [[Salomon-Inseln|Salomonen]] haben. Über Buka und Nissan verbreiteten sie sich schließlich bis nach [[Neuirland]] und hielten auch auf den Duke-of-York-Inseln Einzug.<ref>''Die neue große Völkerkunde: Völker und Kulturen der Erde in Wort und Bild''. 1954, S. 386.</ref>

== Bevölkerung ==
[[Datei:Duke of York Man.jpg|mini|Ein Mann von den Duke-of-York-Inseln. Aquarell von<br /> [[John Hunter (Gouverneur)|John Hunter]] ca. 1791]]
[[Datei:Weomen of Mioko ca 1900.jpg|mini|Frauen auf Mioko um 1900]]

1996 lebten auf den Inseln 12.000 Menschen. Daraus errechnet sich eine Bevölkerungsdichte von 207 Einwohnern/km². Viele Bewohner der Inseln sind auf andere Inseln der Region gezogen.

Auf den Duke-of-York-Inseln leben zu einem Großteil [[Melanesier]]. Dabei scheint es sich um eine Mischung aus den Einwohnern [[Neuirland]]s und [[Neubritannien]]s zu handeln, die wahrscheinlich in früheren Zeiten die Inseln besiedelten.<ref>''Proceedings of the Royal Geographical Society of London''. 1881, S. 85.</ref> Diese glauben, dass ihre Kultur erst mit der Ankunft des ersten Missionars auf den Inseln, Pater George Brown, entstand.<ref>''Enzyklopädie des Märchens''. Band 9, S. 546.</ref> Dessen erster Eindruck von den Einwohnern war: „Eingeborene splitternackt, höchst unerfreulich anzuschauen“.

Die Einwohner der Duke-of-York-Gruppe sprechen [[Ramoaaina]], eine [[Austronesische Sprachen|austronesische]] Sprache des westozeanischen Zweigs. Im Jahr 2000 wurde die Sprache von 10.266 Personen gesprochen. Dialekte von Ramoaaina sind ''Makada'' und ''Molot'' (gesprochen auf der Hauptinsel) sowie ''Aalawa'' (gesprochen vor allem auf Mioko, Ulu und den südlicheren Inseln). Der Makada-Dialekt unterscheidet sich stark von Ramoaaina und wird möglicherweise von den Sprechern anderer Dialekte nicht verstanden. Viele Menschen sprechen außerdem die Verkehrssprache [[Tok Pisin]]. Außerdem können Bewohner der Inseln, die zwischen 20 und 50 Jahren alt sind und die die Sekundarschule besucht haben, etwas Englisch sprechen. Von den über 50-Jährigen beherrschen auch einige die verwandte Sprache [[Kuanua]] der [[Tolai]], die im Bereich von New Britain und New Ireland als Handelssprache verbreitet war.<ref>[http://www.ethnologue.com/show_language.asp?code=rai Ethnologue report for language code: rai]</ref>

Die meisten Menschen auf den Inseln leben vom Verkauf von [[Kopra]]. Dazu wurde 1995 ein eigenes Lagerhaus gegründet. Viele Männer behaupten, jährlich etwa zehn bis fünfzehn Tonnen Kopra zu verkaufen (3000 bis 4500 [[Kina]] je Haushalt und Jahr). Außerdem werden von den Einwohnern der Duke-of-York-Gruppe beträchtliche Mengen an Fisch in [[Kokopo]] verkauft. Allerdings sind diese Geschäfte nicht besonders ertragreich, da der Gewinn durch unzureichende Marketingvereinbarungen begrenzt ist.

== Geschichte ==
Die Inselgruppe wurde 1767 von dem Briten [[Philipp Carteret]] für Europa entdeckt. 1878 erwarb der Kapitän des Kriegsschiffes ''[[Ariadne (Schiff, 1872)|Ariadne]]'' für 400 Mark den Fergussonhafen auf der Insel Makada für das Deutsche Reich. Im Jahre 1884 wurde die Inselgruppe schließlich unter der Verwaltung [[Deutsch-Neuguinea]]s dem [[Deutsche Kolonien|deutschen Kolonialreich]] angegliedert. Neben der [[Kopra]]-Produktion war vor allem das Anwerben, teilweise auch die [[Deportation|Zwangsverschleppung]] von Arbeitern vor allem von Neu-Mecklenburg ([[Neuirland]]), in die Kolonie [[Deutsch-Samoa]] bedeutend. Durchschnittlich 20 % der Verschleppten konnten nicht in ihre Heimatgebiete zurückkehren.<ref name="Graichen">Gisela Graichen und Horst Gründer: ''Deutsche Kolonien. Traum und Trauma''. Berlin 2005, ISBN 3-550-07637-1.</ref>

Nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] kamen die Duke-of-York-Inseln zu [[Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Irland|Großbritannien]]. Seit der Unabhängigkeit 1975 gehören sie zum Staat [[Papua-Neuguinea]].

=== Christliche Mission ===
[[Datei:Port Hunter House of George Brown.jpg|mini|Das erste Haus George Browns in Port Hunter]]

Die methodistische Kirche begann als erste mit der [[Mission (Christentum)|Missionierung]] des Bismarck-Archipels: Am 15. August 1875 kam der Missionar George Brown auf die Inseln und gründete die [[Methodistische und Wesleyanische Kirchen|Wesleyanische Mission]] im Bismarck-Archipel. Er ließ sich in Port Hunter (Hunterhafen) auf der Hauptinsel nieder. Zusammen mit einem Dutzend Helfern bekehrte er von Duke of York aus die benachbarten Inseln [[Neubritannien|New Britain]] und [[New Ireland]] und gründete zahlreiche Gemeinden, die stets aus Siedlern ''und'' Einheimischen bestanden. Ab 1878 wurden Einheimische getauft, ab 1880 erste Laienprediger aus der indigenen Bevölkerung ernannt. Die Tötung und den Verzehr von vier Missionaren auf der Gazelle-Halbinsel New Britains durch Einheimische „bestrafte“ Brown 1878 mit einem Rachefeldzug, dem 20 Einheimische und eine Reihe von Häusern zum Opfer fielen. 1881 zog Brown mit seiner Familie nach Sydney.<ref>{{BBKL | url=http://www.bautz.de/bbkl/b/brown_g.shtml|archiveurl=https://web.archive.org/web/20070613100515/http://www.bautz.de/bbkl/b/brown_g.shtml |archivedate=2007-06-13 |autor=Ulrich Fellmann|artikel=Brown, George|band=28|spalte=261–271}}</ref> Katholische Missionare kamen ab 1882 für die [[Mission du Sacré Cœur]] auf die Inseln. Der überwiegende Teil der heutigen Bevölkerung hat methodistische Wurzeln und gehört der [[United Church in Papua New Guinea]] an, in der insbesondere die methodistischen Gemeinden 1968 aufgegangen sind.

Die Missionen wollten jedoch nicht nur die „ungläubigen Heiden“ zum Christentum bekehren, sondern verfolgten auch das Ziel, [[Kolonialwaren]] aus den Missionsgebieten zu exportieren. Im Süden der Hauptinsel befanden sich zu deutschen Kolonialzeiten beispielsweise Kokosplantagen der Katholischen Mission. Auch die Wesleyanische Mission besaß neben einer Station und einer Bildungsanstalt Kokosplantagen auf Ulu.<ref>{{Webarchiv|url=http://www.ub.bildarchiv-dkg.uni-frankfurt.de/Bildprojekt/Lexikon/php/suche_db.php?suchname=Ulu |wayback=20070706032457 |text=Deutsches Koloniallexikon: Ulu }}{{Abrufdatum |1=2024-04-10}}</ref>

== Kulturelles ==
=== Kulinarisches ===
Die wichtigsten Nahrungsmittel auf den Duke-York-Inseln sind [[Taro]], Bananen und [[Yams]]. Auch Früchte und Nüsse sind wichtige Speisen. Hier dominieren [[Mango]]s, [[Edelkastanie|polynesische Kastanien]], [[Ananas]] und [[Brotfrucht|Brotfrüchte]]. Nicht so verbreitet, aber dennoch erwähnenswert sind [[Parartocarpus]], [[Sternfrucht|Sternfrüchte]] und [[Rambutan]]. Wahrscheinlich nahmen Früchte einen höheren Stellenwert in der Ernährung der Einheimischen ein, bevor die Europäer [[Süßkartoffel]]n und [[Maniok]] auf die Inseln brachten.

Eine lokale Spezialität ist ein Imbiss aus geraspeltem Maniok, Kokosnüssen und Fisch.

Von Dezember 1982 bis Februar 1983 wurden insgesamt 161 Familien aus sieben Dörfern befragt, was sie am Vortag gegessen haben. 76 Prozent hatten Süßkartoffeln, 72 Prozent Kokosnuss, 56 Prozent Bananen, zehn Prozent Taro, sechs Prozent Maniok, zwei Prozent Yams und ein Prozent [[Sago]] gegessen. Außerdem hatten 59 Prozent der Befragten Reis und 43 Prozent Fisch verzehrt.

=== Masken ===
Die Bewohner der Duke-of-York-Inseln stellen vorwiegend aus Weichholz Masken her. Manche Masken werden auch mit Lehm auf einem Schildkrötenpanzer oder einer Kokosnussschale modelliert. Bemalt werden die Masken mit einer Mischung aus Erde und Holzkohle. Die Masken werden mit Muscheln, Hauern und Federn von [[Kasuare]]n verziert. Die Masken werden zu rituellen Maskentänzen benutzt, bei denen die Jungen [[Initiation|in die Gemeinschaft eingeführt]] werden. Von den Bewohnern der Inseln werden die Masken auch als ''Lor-Masken'' bezeichnet. Die Masken beschreiben die Besiedlung der Inseln. Die Einwohner kannten früher nur drei Farben, die sie selbst herstellen konnten: Rot, Schwarz und Weiß. Rot wurde aus einer Erdart gewonnen, Schwarz wurde aus einer Mischung von Ruß und [[Palmöl]] erzeugt und Weiß wurde durch das Verbrennen von Korallen hergestellt.

=== Schmuck ===
Der am meisten verbreitete Schmuck der Inseln sind Halsbänder. Diese werden von den Frauen getragen und bestehen aus kleinen Glasperlen und Zähnen einheimischer [[Possum]]s. An kurzen herabhängenden Schnüren sind verschiedene kleinere Verzierungen befestigt.

Das Aussehen, der Wert und die Länge hängen vom Reichtum des Mannes ab. Die Vielfalt der Halsketten reicht von einfachen Perlenschnüren bis zu 6&nbsp;cm breiten Bändern, deren Mittelstück aus Possumzähnen besteht. Erst diese Zähne verleihen den Schmuckstücken Wert, da jedes Possum nur zwei hierfür verwendbare Zähne besitzt. Oftmals müssen für nur eine Kette bis zu fünfzig Possums getötet werden. August Seidel berichtet von dem prachtvollen Halsband der Lieblingsfrau King Dicks mit einem 6&nbsp;cm hohen und 4&nbsp;cm breiten Mittelstück, das aus über einhundert Possumzähnen besteht.

=== Traditionen ===
Eine besondere Tradition gibt es bei der Hochzeit: Eine Kokosnuss wird über den Köpfen des Paares gebrochen und das Kokoswasser wird über es geschüttet.<ref>''The Mystic Rose. A Study of Primitive Marriage.'' S. 378.</ref>

Jedes Jahr schicken die Einwohner der Duke-of-York-Gruppe ein mit Geld beladenes und mit grünen Blättern verziertes Kanu aufs Meer hinaus, um die Fische für ihre im vorigen Jahr gefangenen Verwandten mit Geld zu entschädigen.<ref>[http://wso.williams.edu/orgs/trivia/tonga.html Tonga: The Never-Ending Saga]</ref>

Früher existierte auf den Inseln der Geheimbund [[Dukduk]].<ref>{{Webarchiv|url=http://www.ub.bildarchiv-dkg.uni-frankfurt.de/Bildprojekt/Lexikon/php/suche_db.php?suchname=Dukduk |wayback=20070706194733 |text=Deutsches Koloniallexikon: Dukduk }}{{Abrufdatum |1=2024-04-10}}</ref>

== Literatur ==
* Goran Aijmer: ''Ritual Dramas in the Duke of York Islands. An Exploration of Cultural Imagery.'' 1997, ISBN 91-630-4203-7.
* Cornelis de Boer: ''Pele, das Muschelgeld von Neu-Lauenburg.'' In: ''Der Primitivgeldsammler.''  17/1986
* Helen Bethea Gardner: ''Gathering for God: George Brown in Oceania.'' Otago University Press, 2006, ISBN 978-1-877372-18-6.
* D. Gewertz und F. Errington: ''First contact with God: individualism, agency, and revivalism in the Duke of York Islands.'' In: ''Cultural Anthropology.'' Band 8, 1993, S. 279–305.
* Andrew Midian: ''The Value of Indigenous Music in the Life and Ministry of the Church. The United Church in the Duke of York Islands''. 1999, ISBN 9980-68-034-2.
* August Seidel: ''Deutschlands Kolonien. Koloniales Lesebuch für Schule und Haus''. Area Verlag, 2004, ISBN 3-89996-201-X, S. 322–324.
* George Brown: ''Notes on the Duke of York Group, New Britain and New Ireland.'' In: ''Royal Geographical Society.'' Band 47, 1877, S. 137–150.
* Ernst von Hesse-Wartegg: ''Samoa, Bismarckarchipel und Neuguinea. Drei deutsche Kolonien in der Südsee''. Leipzig 1902
* [[Carl Ribbe]]: ''Ein Sammelaufenthalt in Neu-Lauenburg (Duke of York im Bismarckarchipel)''. 1912
* Grose-Smith: ''Descriptions of eight new species of butterflies from New Britain and Duke of York Islands in the collections of the Hon. W. Rothschild and Mr. Grose Smith, captured by Captains Cayley Webster and Cotton.'' In: ''Annals and Magazine of Natural History.'' 1894

== Weblinks ==
{{Commons|Duke of York Islands|Duke-of-York-Inseln}}
* [[Karl Sapper]]: [http://www.ub.bildarchiv-dkg.uni-frankfurt.de/Bildprojekt/Lexikon/php/suche_db.php?suchname=Neulauenburg ''Neulauenburg.''] In: [[Heinrich Schnee]] (Hrsg.): ''[[Deutsches Kolonial-Lexikon]]'', Quelle und Meyer, Leipzig 1920, Band&nbsp;2, S.&nbsp;633.
* Lexikoneintrag: {{Meyers Online|5|201|kapiteltext=Duke of York-Inseln|spezialkapitel=Duke of York-Inseln}}
* Editors of Encyclopædia Britannica: [http://www.britannica.com/EBchecked/topic/173291/Duke-of-York-Group ''Duke of York Group.''] Encyclopædia Britannica Inc., London 2013 (englisch; zuletzt aktualisiert im Juni 2008 von Lorraine Murray). Abgerufen am 13. August 2013.
* Carolyn Leigh, Ron Perry: [http://www.art-pacific.com/artifacts/nuguinea/solomons/tafuliae.htm ''Tolai tubuan and dukduk masks, East New Britain Province, PNG.''] (englisch) In: ''Art-Pacific.'' Tucson Arizona USA 2011. Abgerufen am 13. August 2013.
* Präsentation: {{Webarchiv |url=http://www.dcita.gov.au/cgp/costdesignpages/costdsn0305.html |text=''Mask, Duke of York Islands.'' |wayback=20070908142842}} In: ''dcita.gov.au/cgp.'' (englisch; mit kurzer Beschreibung). Abgerufen am 13. August 2013.

== Einzelnachweise ==
<references />

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