Haut
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Haut (Deutsch)
Substantiv, f
Singular | Plural | |
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Nominativ | die Haut | die Häute |
Genitiv | der Haut | der Häute |
Dativ | der Haut | den Häuten |
Akkusativ | die Haut | die Häute |
Worttrennung:
- Haut, Plural: Häu·te
Aussprache:
Bedeutungen:
- [1] größtes Sinnesorgan bei Menschen und Tieren, das gleichzeitig als Schutz des darunterliegenden Gewebes, Atmung, Wärmeregulierung und anderem dient
- [2] Rohmaterial für Leder
- [3] der Haut[1] ähnelnde Schicht bei Lebensmitteln und Flüssigkeiten
- [4] äußere Schicht zum Schutz oder zur optischen Verbesserung
Herkunft:
- mittelhochdeutsch hūt → gmh, althochdeutsch hūt → goh, germanisch *hūdi- „Haut“, belegt seit dem 8. Jahrhundert[1]
Sinnverwandte Wörter:
- [2] Rohhaut
- [3] Film
- [4] Abdeckung, Bespannung, Hülle, Schale, Ummantelung, Verkleidung
Verkleinerungsformen:
- [1] Häutchen
Oberbegriffe:
- [1] Organ, Sinnesorgan
Unterbegriffe:
- [1] Aderhaut, Affenhaut, Altershaut, Aprikosenhaut, Babyhaut, Bärenhaut, Beinhaut, Bindehaut, Büffelhaut, Dotterhaut, Eidechsenhaut, Eihaut, Elchhaut, Elefantenhaut, Faltenhaut, Faserhaut, Fischhaut, Flughaut, Flusspferdhaut, Gänsehaut, Gefäßhaut, Gehirnhaut, Gesichtshaut, Glückshaut, Harnhaut, Heilhaut, Hirnhaut, Hornhaut, Hühnerhaut, Kahmhaut, Kiemenhaut, Knochenhaut, Knorpelhaut, Kopfhaut, Kuhhaut, Lederhaut, Menschenhaut, Mischhaut, Muskelhaut, Nagelhaut, Netzhaut, Nickhaut, Oberhaut, Orangenhaut, Pfirsichhaut, Problemhaut, Regenbogenhaut, Rentierhaut, Rindshaut/Rinderhaut, Rosshaut, Rothaut, Rückenmarkshaut, Samthaut, Scheidenhaut, Schlangenhaut, Schleimhaut, Schuppenhaut, Schweinshaut, Schwimmhaut, Sehnenhaut, Stachelhaut, Stirnhaut, Tierhaut, Unterhaut, Vorhaut, Wachshaut, Wildhaut, Wurzelhaut, Zahmhaut, Zottenhaut, Zwiebelhaut
- [1, 4] Gummihaut, Haifischhaut, Außenhaut, Innenhaut, Zellhaut
- [3] Milchhaut, Ölhaut, Putzhaut, Regenhaut, Sielhaut, Wursthaut
- [4] Aluminiumhaut, Bootshaut, Dachhaut, Glashaut, Kupferhaut, Schiffshaut, Stahlhaut
Beispiele:
- [1] „Der Traum ist der beste Beweis dafür, dass wir nicht so fest in unserer Haut eingeschlossen sind, als es scheint. (Christian Friedrich Hebbel)“[2][3]
- [1] Ich wünscht, ich wär ein Elefant, da wollt ich jubeln laut: Mir ist es nicht ums Elfenbein, nur um die dicke Haut.[4]
- [1] „Er mochte ihre dunkle Haut.“[5]
- [1] „Seine Haut aber hatte die Farbe von hellem Sand und seine Lidfalten waren sichelförmig.“[6]
- [2] Das Kuhfell ist die Haut einer Kuh, auf der die Haare noch vorhanden sind.
- [3] Erhitzte Sojamilch bildet in rechteckigen Wannen eine Haut, die vorsichtig abgezogen, auf dünnen Stöckchen aufgehängt und getrocknet wird.
- [4] Die Haut des Bootskörpers war früher aus Robbenhaut und ist heute aus Polyester.
- [4] Die einzigartige Innenraumverkleidung der Elbphilharmonie, die sogenannte »Weiße Haut« wurde mithilfe aufwendiger 3D-Berechnungen und Tests entwickelt.[7]
Redewendungen:
- [1] auf der faulen Haut liegen
- [1] aus der Haut fahren
- [1] die Haut versaufen
- [1] eine dicke Haut bekommen
- [1] eine dicke Haut haben
- [1] eine gute Haut sein
- [1] eine treue Haut sein
- [1] eine ehrliche Haut sein
- [1] in jemandes Haut schlüpfen
- [1] jemandem die Haut abziehen
- [1] jemandem die Haut gerben
- [1] jemandem die Haut über die Ohren ziehen
- [1] jemandem ist nicht wohl in seiner Haut
- [1] mit Haut und Haar – vollständig, komplett
- [1] mit heiler Haut davonkommen
- [1] nass bis auf die Haut sein
- [1] nicht aus seiner Haut herauskönnen / nicht aus seiner Haut können
- [1] nicht in jemandes Haut stecken mögen / nicht in jemandes Haut stecken wollen
- [1] nur die nackte Haut retten / nur seine nackte Haut retten
- [1] nur Haut und Knochen sein / nur noch Haut und Knochen sein
- [1] seine eigene Haut retten
- [1] seine Haut teuer verkaufen/seine Haut so teuer wie möglich verkaufen
- [1] seine Haut zu Markte tragen
- [1] sich auf die faule Haut legen
- [1] sich in seiner Haut wohl fühlen
- [1] sich seiner Haut zu wehren wissen
- [1] unter die Haut gehen
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] braune/dicke/dunkle/dünne/gelbe/haarige/helle/nackte/raue/rote/schwarze/spröde/tote/trockene/unbehaarte/weiche/weiße Haut
Wortbildungen:
- Adjektive/Adverbien: hautartig, hauteng, hautfarben, hautfreundlich, hautig, häutig, hautnah, hautnährend, hautpflegend, hautschonend, hautsympathisch, hautverjüngend, hautverträglich
- Substantive: Dickhäuter, Hautabschürfung, Hautabsonderung, Hautabteilung, Hautallergie, Hautarzt, Hautatmung, Hautatrophie, Hautausdünstung, Hautausschlag, Hautbakterie, Hautbank, Hautblüte, Hautbräune, Hautcreme, Hautdassel, Hautdasselfliege, Hautdrüse, Hautdurchblutung, Hautemphysem, Hautentzündung, Hauterkrankung, Hautfalte, Hautfarbe, Hautfarn, Hautfetzen, Hautflechte, Hautfleck, Hautflügler, Hautgebilde, Hautgefäß, Hautgelee, Hautgewebe, Hautgrieß, Hautjucken, Hautklammer, Hautklinik, Hautkontakt, Hautkosmetik, Hautkrankheit, Hautkratzer, Hautkrebs, Hautlappen, Hautleiden, Hautleiste, Hautmal, Hautmalerei, Hautmilbe, Hautmilch, Hautnerv, Hautoberfläche, Hautöl, Hautpanzer, Hautpflege, Hautpigment, Hautpilz, Hautplastik, Hautreaktion, Hautreflex, Hautreiz, Hautreizung, Hautrötung, Hautsack, Hautsalbe, Hautschädigung, Hautschere, Hautschicht, Hautschrift, Hautschuppe, Hautschwund, Hautsehen, Hautsinn, Hautsinnesorgan, Hautspezialist, Hautstelle, Hautstraffung, Hautstück, Hauttalg, Hauttemperatur, Hautton, Hauttransplantation, Hauttuberkulose, Hauttyp, Hautüberempfindlichkeit, Hautüberpflanzung, Hautübertragung, Hautunreinheit, Hautveränderung, Hautverletzung, Hautverpflanzung, Hautwolf, Hautwunde, Hautzelle
- Verben: häuten
Übersetzungen
[1] größtes Sinnesorgan bei Menschen und Tieren, das dem Schutz des Gewebes dient
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[2] Rohmaterial für Leder
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[3] der Haut ähnelnde Schicht bei Lebensmitteln und Flüssigkeiten
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[4] äußere Schicht zum Schutz oder zur optischen Verbesserung
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- [1] Wikipedia-Artikel „Haut“
- [1, 4] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Haut“
- [1–3] Duden online „Haut“
- [1–4] Goethe-Wörterbuch „Haut“
- [1–4] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Haut“
- [1–3] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Haut“
Quellen:
- ↑ Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742 , Stichwort: „Haut“, Seite 398.
- ↑ Zitate & Sprüche: Thema: DASEIN – VERGÄNGLICHKEIT – ANGST – HOFFNUNG. Loslasshilfe, 2012, archiviert vom Original am 2012 abgerufen am 22. Juni 2014 (HTML, Deutsch).
- ↑ Friedrich Hebbel: Zitate - Literaturzitate - Allgemein. ZITATE, abgerufen am 22. Juni 2014 (HTML, Deutsch).
- ↑ Spruchkarte vor 1945
- ↑ Henning Mankell: Der Sandmaler. Roman. Paul Zsolnay Verlag, München 2017, ISBN 978-3-552-05854-5, Seite 88. Schwedisches Original 1974.
- ↑ Karin Kalisa: Sungs Laden. Roman. Droemer, München 2017, ISBN 978-3-426-30566-9, Seite 103.
- ↑ Elbphilharmonie: Weiße Haut – Präzision und Ästhetik, Detail. Abgerufen am 11. Oktober 2017.