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Ernst Jennrich

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Ernst Jennrich (15 November 1911 - 20 March 1954) worked as a gardener with an agricultural/horticultural cooperative in East Germany. He was a family man with four young sons. He did not smoke or drink: he could not even shoot straight. Overnight on 19 June 1953 the police arrived to arrest him. He was given time to look in on the room where his four children slept. Wolfgang, the endest and Ernst, the second youngest, were awake. He was given time to tell them that he had done nothing against the law ("Euer Vater hat nichts Unrechtes getan") before being taken away. Ernst Jennrich was executed by guillotine at 4 in the morning on 17 March 1954. The party leadership had been badly unnerved by the short-lived popular revolt of June 1953. The authorities needed scapegoats following reports of police deaths. Jennrich was executed following a direct written instruction to the court from Hilde Benjamin, the Minister of Justice. On 20 August 1991 the original court verdict was overturned and Ernst Jennrich was (posthumously) rehabilitated by a decision of the district court (Bezirksgericht) in his home city of Magdeburg.

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Ernst Jennrich (* 15. November 1911 in Wedringen; † 20. März 1954 in Dresden) ist ein Opfer der DDR-Diktatur. Er wurde nach seinem Mitwirken am Volksaufstand vom 17. Juni 1953 in der DDR hingerichtet

Life

Ernst Jennrich, achtes von neun Kindern einer Arbeiterfamilie, begann nach acht Jahren Volksschule zunächst eine Bäckerlehre, kurz danach eine Lehre als Gärtner, die er auch abschloss. Er wurde während der Zeit des Nationalsozialismus zu „Notstandsarbeiten“ herangezogen und war unter anderem am Bau des Mittellandkanals beteiligt. Ab 1940 war er in den Junkerswerken dienstverpflichtet, bis man ihn 1942 zur Wehrmacht einberief. Wegen schwerer Verwundung an der Ostfront wurde er zeitweilig vom Kriegsdienst freigestellt, bis man ihn 1944 erneut zur Wehrmacht einberief. Er desertierte kurz vor Kriegsende und kam in amerikanische Gefangenschaft, aus der man ihn jedoch bald wieder entließ. Nachdem er sich erfolglos als Gemüsehändler versucht hatte, arbeitete er wieder als Gärtner in einer landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG). Politisch war Jennrich vor 1933 zunächst in der Sozialistischen Arbeiterjugend organisiert, dann in der SPD. Nach 1945 war er wieder in der SPD, nach deren Zwangsvereinigung mit der KPD 1946 Mitglied der SED. 1947 trat er aus der SED aus.

References

  1. ^ Ilko-Sascha Kowalczuk. "Jennrich, Ernst: geb. 15.11.1911, gest. 20.3.1954: Opfer politischer Strafjustiz im Kontext des 17. Juni 1953". "Wer war wer in der DDR?". Ch. Links Verlag, Berlin & Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Berlin. Retrieved 7 April 2022.
  2. ^ "Ernst Jennrich: 15.11.1911 - 20.3.1954: hingerichtet gegen 4.00 Uhr in Dresden". Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn. Retrieved 7 April 2022.
  3. ^ Ina Weisse (29 March 2004). "Wofür brauchten sie sein Leben?". Trank nicht, rauchte nicht, schuftete bloß. So kannte Ernst Jennrich junior seinen Vater. Unschuldig wurde der vor 50 Jahren in der DDR hingerichtet. Sein Schicksal war, am falschen Ort gewesen zu sein. Verlag Der Tagesspiegel GmbH, Berlin. Retrieved 7 April 2022.
  4. ^ Marco Papritz (28 June 2014). ""Tod meines Vaters lässt mich nicht los"". Ernst Jennrich erhielt nach Volksaufstand die Todesstrafe. Mitteldeutsche Verlags- und Druckhaus GmbH ("Volksstimme"), Magdeburg. Retrieved 7 April 2022.
  5. ^ "Kurztitel: Ehrung Ernst Jennrich" (PDF). Interfraktioneller Antrag Nummer A0066/09. CDU-Ratsfraktion und SPD-Stadtratsfraktion, Magdeburg. 11 March 2009. Retrieved 7 April 2022.