Cishan-Kultur

Neolithische Kultur im heutigen China

Die Cishan-Kultur (chinesisch 磁山文化, Pinyin Cìshān Wénhuà, englisch Cishan Culture) ist eine nach dem Fundort Cishan (Stadt Wu’an (武安市), Provinz Hebei, Nordchina) benannte frühe neolithische Kultur. Die Cishan-Stätte ist der namengebende Fundort und wurde 1973 entdeckt. Die Kultur war hauptsächlich im Südteil der Provinz Hebei verbreitet.

Neolithische Kulturen Chinas
Mittelsteinzeit
Jungsteinzeit
Shangshan-Kultur 11000–9000 cal BP
Zaoshi-Kultur der unteren Schicht 7500–7000 v. Chr.
Pengtoushan-Kultur 7500–6100 v. Chr.
Gaomiao-Kultur 7400–7100 v. Chr.
Zhaobaogou-Kultur 7000–6400 v. Chr.
Hemudu-Kultur 7000–4500 v. Chr./ 5000–3300 v. Chr.
Houli-Kultur 6250–5850 v. Chr.
Xinglongwa-Kultur 6200–5400 v. Chr.
Laoguantai-Kultur auch Dadiwan-I-Kultur 6000–5000 v. Chr./ 6000–3000 v. Chr.
Dadiwan-Kultur 5800–3000 v. Chr.
Chengbeixi-Kultur 5800–4700 v. Chr.
Peiligang-Kultur 5600–4900 v. Chr.
Xinle-Kultur 5500–4800 v. Chr.
Cishan-Kultur 5400–5100 v. Chr.
Beixin-Kultur 5400–4400 v. Chr.
Qingliangang-Kultur 5400–4400 v. Chr.
Tangjiagang-Kultur 5050–4450 v. Chr.
Baiyangcun-Kultur 5000–3700 v. Chr.
Yangshao-Kultur auch Miaodigou-I-Kultur 5000–3000 v. Chr.
Yingpanshan-Kultur 5000–… v. Chr.
Caiyuan-Kultur 4800–3900 v. Chr.
Majiabang-Kultur 4750–3700 v. Chr.
Hongshan-Kultur 4700–2900 v. Chr.
Daxi-Kultur 4400–3300 v. Chr.
Dawenkou-Kultur 4100–2600 v. Chr.
Beiyinyangying-Kultur 4000–3000 v. Chr.
Songze-Kultur 3900–3200 v. Chr.
Miaozigou-Kultur 3500–3000 v. Chr.
Liangzhu-Kultur 3400–2000 v. Chr.
Longshan-Kultur auch Miaodigou-II-Kultur 3200–1850 v. Chr.
Shanbei-Kultur 3050–2550 v. Chr.
Majiayao-Kultur 3000–2000 v. Chr.
Xiaoheyan-Kultur 3000–2000 v. Chr.
Tanshishan-Kultur 3000–2000 v. Chr.
Shixia-Kultur 2900–2700 v. Chr.
Qujialing-Kultur 2750–2650 v. Chr.
Shijiahe-Kultur 2600–2000 v. Chr.
Banshan-Machang-Kultur 2500–2000 v. Chr.
Baodun-Kultur 2500–1700 v. Chr.
Keshengzhuang-II-Kultur 2300–2000 v. Chr.
Zhukaigou-Kultur …–1500 v. Chr.
Qijia-Kultur 2000–… v. Chr.
Qugong-Kultur v. Chr.
Shangzhai-Kultur v. Chr.
Xinkailiu-Kultur v. Chr.
Youziling-Kultur v. Chr.
Kuahuqiao-Kultur v. Chr.
Lijiacun-Kultur v. Chr.
Pianbaozi-Kultur v. Chr.
Banpo-Kultur v. Chr.
Shijia-Kultur v. Chr.
Miaodigou-Kultur v. Chr.
Xiwangcun-Kultur v. Chr.
Qinwangzhai-Kultur v. Chr.
Hougang-Kultur v. Chr.
Dasikongcun-Kultur v. Chr.
Xiawanggang-Kultur v. Chr.
Changguogou-Kultur v. Chr.
Kupfersteinzeit
Ursprung und Verbreitung der Sinotibetische Sprachen. Rotes Oval ist die späte Cishan- und die frühe Yangshao-Kultur. Schwarzer Pfeil ist der vermutete Pfad der nicht-sinitischen Expansion. Nachdem die linguistisch vergleichende Methode auf die von Laurent Sagart im Jahr 2019 entwickelte Datenbank mit vergleichenden linguistischen Daten angewendet wurde, um Lautkorrespondenzen zu identifizieren und Kognaten zu ermitteln, werden phylogenetische Methoden verwendet, um Beziehungen zwischen diesen Sprachen abzuleiten und das Alter ihrer Herkunft und ihres Heimatlandes zu schätzen.[1]

Nach der Radiokohlenstoffdatierung wird sie auf die Zeit von ca. 5400 bis 5100 v. Chr. datiert.[2] Im Großen und Ganzen ist sie der Peiligang-Kultur ähnlich, ihre Kulturformen sind relativ nah verwandt. Bisweilen werden die beiden Kulturen auch zusammen als Cishan-Peiligang-Kultur oder Peiligang-Cishan-Kultur bezeichnet.

Die Landwirtschaft war bereits entwickelt, in einigen Vorratsgruben wurde angehäufte Hirse (genauer: Kolbenhirse; chin. xiǎomǐ; engl. foxtail millet) entdeckt, was bedeutet, dass die Landwirtschaft bereits in ziemlichem Umfang betrieben wurde. An Haustieren wurden Schweine und Hunde gezüchtet, wahrscheinlich auch Hühner. Das Sammeln, der Fischfang und die Jagd hatten auch einen sehr großen Anteil.

An Werkzeugen wurden hauptsächlich polierte Steinwerkzeuge verwendet, darunter für die Verarbeitung des Getreides eine weidenblattförmige Sattelmühle (shímòpán) sowie Steinsicheln. Die Brenntemperatur der Töpferwaren war relativ gering, an Gefäßformen sind unter anderem der dreifüßige Tontopf (bō 钵), Schale (wǎn 碗) und der Zweiösenkrug (shuāngěrhú 双耳壶) anzutreffen.[3] Auch tönerne ding-Gefäße wurden entdeckt. Wassererhitzungstechniken treten bereits auf, was den Beginn des Kochens in Tongefäßen kennzeichnet. Das Trinken und Essen erfolgte bereits aus unterschiedlichen Utensilien.[4]

Die Cishan-Stätte (磁山遗址, Cìshān yízhǐ) steht seit 1988 auf der Liste der Denkmäler der Volksrepublik China (3-188).

Siehe auch

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Literatur

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  • Hebei sheng wenwu guanlichu (Hrsg.): „Hebei Wu'an Cishan yizhi“ (Die Stätte von Cishan in Wu'an, Provinz Hebei), Kaogu Xuebao 1981(3): 303-338.
  • Zhou Benxiong (周本雄): „Hebei Wu'an Cishan yizhi de dongwu guhai“ (Tierknochen der Cishan-Stätte in Wu'an, Provinz Hebei), Kaogu Xuebao 1981(3): 339-346.
  • Zhongguo da baike quansu chuban faxing (Herausgebergruppe des Verlages der Großen Chinesischen Enzyklopädie), Hrsg.: Zhongguo pengren baike quanshu [Enzyklopädie der chinesischen Küche], Peking 1995; ISBN 7-5000-5125-5
  • Cihai („Meer der Wörter“); Shanghai: Shanghai cishu chubanshe 2002; ISBN 7-5326-0839-5
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Einzelnachweise

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  1. Laurent Sagart, Guillaume Jacques, Yunfan Lai, Robin J. Ryder, Valentin Thouzeau: Dated language phylogenies shed light on the ancestry of Sino-Tibetan. In: Proceedings of the National Academy of Sciences. Band 116, Nr. 21, 21. Mai 2019, ISSN 0027-8424, S. 10317–10322, doi:10.1073/pnas.1817972116, PMID 31061123 (pnas.org [abgerufen am 16. Oktober 2021]).
  2. Cihai, S. 247b.
  3. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 3. Januar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.chinabaike.com
  4. Zhongguo pengren baike quanshu, S. 772a