Fußballnationalmannschaft der DDR (U-19-Junioren)
Die U-19-Fußballnationalmannschaft der DDR war eine Auswahlmannschaft von Fußballspielern aus der DDR. Sie gehörte als Juniorenauswahl zum Deutschen Fußball-Verband und repräsentierte ihn international auf U-19-Ebene. Sie existierte für einen einzigen Auftritt bei einer U-19-Europameisterschaft.
Verband | Deutscher Fußball-Verband |
Konföderation | UEFA |
FIFA-Code | GDR |
Statistik | |
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Erstes Länderspiel Jugoslawien 0:2 DDR (Subotica; 11. Oktober 1986) | |
Letztes Spiel DDR 3:1 Italien (Subotica; 15. Oktober 1986) | |
Höchster Sieg DDR 3:1 Italien (Subotica; 15. Oktober 1986) | |
(Stand: DFV trat am 20. November 1990 dem DFB bei.) |
Geschichte
BearbeitenEinmaliger Wettbewerb
BearbeitenZur Zeit der Existenz der DDR wurde die Junioreneuropameisterschaften noch als U-18-Wettbewerb geführt. Im Falle der 1986er EM-Endrunde wurde das Turnier aber nicht während der oder im direkten Anschluss an die Saison 1985/86 ausgetragen, sondern erst im Laufe der Spielzeit 1986/87 der kontinentale Champion ermittelt. Da die besten 18-jährigen Fußballer des Landes zu diesem Zeitpunkt bereits dem Juniorenbereich auf Club- bzw. Gemeinschaftsebene entwachsen waren, wurde die ostdeutsche Auswahl nunmehr in einer Vielzahl von Veröffentlichungen, unter anderem im Fachblatt fuwo, als U-19 geführt.
Personal und Turnierverlauf
BearbeitenTrainer der Mannschaft beim Titelgewinn in Jugoslawien im Herbst 1986 war Ex-Nationalspieler Eberhard Vogel. Assistiert wurde der Oberligarekordspieler von Wilfried Gröbner. Zu den tragenden Säulen des Siegerkaders, der mit einem 2:0-Sieg im Viertelfinale gegen Gastgeber Jugoslawien ins Turnier startete, zählten Matthias Sammer, Rico Steinmann, Axel Kruse (zwei Endrundentreffer in drei Partien) und Mannschaftskapitän Karsten Neitzel.[1] Im Halbfinale hatte die ostdeutsche Vertretung die DFB-Junioren um Alexander Strehmel und Oliver Bierhoff mit 1:0 durch das Siegtor Kruses ausgeschaltet. Die Finalformation in der Vojvodina gegen die Italiener mit Gianluigi Lentini lautete wie folgt:
15. Oktober 1986 UEFA-Junioren-EM Finale DDR – Italien 3:1 in Subotica. |
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DDR: Holger Hiemann – Karsten Neitzel – André Barylla, Thomas Ritter – Dirk Schuster, Jörg Prasse (89. Hendrik Herzog), Rico Steinmann, Marco Köller, Stefan Minkwitz – Axel Kruse (68. Uwe Jähnig), Matthias Sammer. Tore: Kruse, Sammer, Köller. |
Weiterer Werdegang des Europameisters
BearbeitenAls U-20 der DDR holte das nahezu identische Team gut ein Jahr später bei der WM in Chile die Bronzemedaille. Zuvor spielte das Team gegen Ende der Spielzeit 1986/87 zur Vorbereitung der U-20-WM als U-19 ein internationales Turnier in den Niederlanden. Dort gewann die Elf um Matthias Sammer, der mit zehn Toren bester Torschütze der Veranstaltung war, im Finale gegen den IFK Göteborg.[2]
Keine wirkliche Wiederbelebung 1988
BearbeitenIn der Vorbereitung auf die Junioren-WM 1989 in Saudi-Arabien spielte die Bronzeelf der U-18-EM 1988 in der 2. Jahreshälfte 1988 einige Testländerspiele, die im DDR-Fachblatt fuwo zunächst noch als U-19- oder Nachwuchsländerspiele bezeichnet wurden. In den letzten beiden Vorbereitungsspielen im November dieses Jahres sowie vor und beim Turnier selbst im Februar 1989 war bei der Firmierung aber wieder von der U-20-Auswahl in der ostdeutschen Presse die Rede.
Teilnahme an U18-(bzw. U-19-)Europameisterschaft
Bearbeiten1986 | Sieger |
Trivia
BearbeitenDie Junioreneuropameister erhielten Ende 1986 im Rahmen einer Leserumfrage in der Kategorie Mannschaft vor den Schwimm- und Volleyballnationalmannschaften der Frauen, die auf den Plätzen 2 und 3 einkamen, die Auszeichnung Sportler des Jahres in der DDR.[3]
Literatur
Bearbeiten- Andreas Baingo, Michael Hohlfeld: Fußball-Auswahlspieler der DDR. Das Lexikon. Sportverlag Berlin, Berlin 2000, ISBN 3-328-00875-6, Seite 294.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Manfred Binkowski: Teamwork mit hervorragenden Individualisten. In: fuwo - Die neue Fußballwoche. 21. Oktober 1986, Seite 9.
- ↑ Turniersieger in Deventer. In: fuwo – Die neue Fußballwoche. 10. Juni 1987, Seite 10.
- ↑ fuwo – Die neue Fußballwoche. 23. Dezember 1986, Seite 3.