Landkreis Greiz

Landkreis in Thüringen

Der Landkreis Greiz ist ein Landkreis im Osten des Freistaats Thüringen mit der Kreisstadt Greiz. Raumordnerisch gehört der Kreis zur Planungsregion Ostthüringen und ist Mitglied der Planungsgemeinschaft Ostthüringen.

Wappen Deutschlandkarte
Basisdaten
Koordinaten: 50° 45′ N, 12° 4′ OKoordinaten: 50° 45′ N, 12° 4′ O
Bundesland: Thüringen
Verwaltungssitz: Greiz
Fläche: 845,95 km2
Einwohner: 95.563 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 113 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: GRZ, ZR
Kreisschlüssel: 16 0 76
Kreisgliederung: 42 Gemeinden
Adresse der
Kreisverwaltung:
Dr.-Rathenau-Platz 11
07973 Greiz
Website: www.landkreis-greiz.de
Landrat: Ulli Schäfer (CDU)
Lage des Landkreises Greiz in Thüringen
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Karte

Geografie

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Staatenaufteilung des Landkreises vor 1913
 
Bildung des Landkreises Greiz und Eingemeindungen in die Stadt Gera im Jahr 1994

Nachbarkreise sind im Norden der zu Sachsen-Anhalt gehörende Burgenlandkreis und die kreisfreie Stadt Gera, im Nordosten der Landkreis Altenburger Land, im Osten der sächsische Landkreis Zwickau, im Süden der ebenfalls sächsische Vogtlandkreis und im Westen der Saale-Orla-Kreis und der Saale-Holzland-Kreis. Der Süden des Landkreises gehört zum Thüringer Schiefergebirge, während der Norden zur Leipziger Tieflandsbucht (Saale-Elster-Sandsteinplatte) hin abfällt. Die bedeutendsten Flüsse sind die im Osten des Kreises fließende Weiße Elster und ihr linker Nebenfluss Weida, die mehrfach zu Trinkwassertalsperren angestaut ist. 213 km² des Landkreises sind mit Wald bedeckt, 13,3 km² sind Wasserflächen. Höchste Erhebung ist mit 535,5 m ü. NHN der Allrichberg bei Bernsgrün.[2]

Geschichte

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Historisch ist der Landkreis ein Teil des Vogtlandes und besteht aus vier ehemaligen Fürstentümern.[3] Einen Landkreis Greiz gab es durchgehend seit der Gründung des Landes Thüringen im Jahr 1920 (siehe auch Landkreis Greiz (1922–1952)). In seiner heutigen Form entstand der Landkreis am 1. Juli 1994 durch Zusammenlegung der Landkreise Gera, Zeulenroda und Greiz. Zum Altkreis Greiz gehörten bis zum 31. März 1992 die Stadt Elsterberg mit Noßwitz, die Gemeinde Görschnitz und bis zum 31. Juli 1994 die Gemeinde Cunsdorf. Sie fielen durch Bürgerentscheid an Sachsen, zu dem sie auch bis 1952 gehört hatten.

 
Bevölkerungspyramide für den Kreis Greiz (Datenquelle: Zensus 2011[4])

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner
1994 127.861
1995 127.536
1996 127.186
1997 126.815
1998 126.137
1999 125.156
2000 123.869
2001 122.459
Jahr Einwohner
2002 121.129
2003 119.500
2004 118.053
2005 116.320
2006 114.384
2007 112.682
2008 110.747
2009 109.003
Jahr Einwohner
2010 107.555
2011 106.002
2012 103.297
2013 102.167
2014 101.382
2015 101.114
2016 099.717
2017 099.275
Jahr Einwohner
2018 98.159
2019 97.398
2020 96.668
2021 96.102
2022 96.381
2023 95.563
Datenquelle: ab 1994 Thüringer Landesamt für Statistik – Werte vom 31. Dezember

Landrat des Kreises ist seit 2024 Ulli Schäfer (CDU).[5] Zuvor war seit der Bildung des Landkreises Greiz im Jahr 1994 Martina Schweinsburg (CDU) Landrätin.

Kreistag

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Die 46 Sitze im Kreistag verteilen sich seit der Kommunalwahl am 26. Mai 2024 folgendermaßen auf die einzelnen Parteien:[6]

Kreistagswahl Greiz 2024[6]
Wahlbeteiligung: 67,5 %
 %
40
30
20
10
0
36,3
26,8
11,1
7,0
5,6
5,2
4,6
2,0
1,4
keine
IWA–PRd
PK–FWGf
Sonst.
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2019
 %p
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
−0,4
+6,4
+11,1
−1,0
−3,3
+0,3
−7,4
−2,2
−2,0
−1,4
IWA–PR
PK–FWG
Sonst.
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
d IWA – PRO REGION Interessengemeinschaft für Wirtschaft und Arbeit
f Pro Kommune – Freie Wählergemeinschaft
Sitzverteilung im Kreistag Greiz seit 2024
         
Insgesamt 46 Sitze

Wirtschaft

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Bauerfeind AG in Zeulenroda-Triebes

Rund 8000 Firmen – vor allem im klein- und mittelständischen Bereich – sind im Landkreis Greiz ansässig. Wichtige Zweige im verarbeitenden Gewerbe sind die chemische Industrie, speziell die Gummi- und Kunststoffwarenherstellung, die Textilindustrie, die Lebens- und Genussmittelindustrie, die Holzverarbeitung sowie die metallverarbeitende Industrie. Die Köstritzer Schwarzbierbrauerei und das Chemiewerk Bad Köstritz, die Bauerfeind-Gruppe (Zeulenroda-Triebes), die Breckle Matratzenwerk Weida GmbH (Weida) und die Wismut GmbH gehören zu den großen Arbeitgebern des Landkreises. Eine Fläche von etwa 520 km² wird landwirtschaftlich genutzt. Das Bruttoinlandsprodukt betrug im Jahre 2007 1.864 Millionen Euro. Gemeinsam mit der Stadt Gera ist der Landkreis Greiz Träger der Sparkasse Gera-Greiz.

Im Zukunftsatlas 2016 belegte der Landkreis Greiz Platz 349 von 402 Landkreisen und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Regionen mit „hohen Zukunftsrisiken“.[7]

Straßenverkehr

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Der Landkreis Greiz wird von den Bundesautobahnen 4 (Dreieck Kirchheim/A 7 – Eisenach – Gera – Dresden – Görlitz – Grenzübergang PL) und 9 (Berlin – Leipzig – Nürnberg – München) durchzogen. Außerdem verläuft unweit die Bundesautobahn 72 (Hof – Chemnitz).

Weitere wichtige Straßen sind die in Nord-Süd-Richtung weitgehend zur A 9 parallel verlaufenden Bundesstraßen

In ost-westliche Richtung verlaufen die Bundesstraßen

Öffentlicher Verkehr

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Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) wird größtenteils von der Verkehrsgemeinschaft des Landkreises Greiz erbracht. Zu dieser gehören vier Unternehmen, von denen zwei in kommunaler Hand sind: Die Personen- und Reiseverkehrsgesellschaft Greiz mbH (PRG) sowie die RVG Regionalverkehr Gera/Land GmbH, die unter dem Dach der Service- und Verwaltungsgesellschaft Greiz (SVG GRZ) zusammengeschlossen sind. Weiterhin bedienen die Unternehmen Omnibusbetrieb Dipl.-Ing. (FH) Günter Herzum und Omnibusbetrieb Hartmut Piehler Linienverkehr im nordöstlichen Landkreis.

Schienenverkehr

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Durch den Landkreis verlaufen die in Betrieb befindlichen Bahnstrecken

Die Strecken Gößnitz–Gera und Weimar–Gera sind Teil der Mitte-Deutschland-Verbindung. Knotenpunkt für den regionalen und überregionalen Bahnverkehr ist der Geraer Hauptbahnhof. Dort besteht auch Anschluss an das InterCity-Netz der DB. Die SPNV-Linien, die durch den Kreis verlaufen, ermöglichen die Anbindung an regionale Oberzentren wie Erfurt, Hof (Saale), Jena, Leipzig und Plauen.

In der Nähe der Kreisstadt Greiz befindet sich wenige hundert Meter hinter der Kreis- und Landesgrenze die Göltzschtalbrücke (Teil der Bahnstrecke Leipzig–Hof und der Sachsen-Franken-Magistrale). Die benachbarten ehemaligen Fernbahnhöfe Plauen (Vogtl) ob Bf und Reichenbach (Vogtl) ob Bf sind für Reisende aus dem südlichen Teil des Kreises von Bedeutung.

Zu den seit 1990 stillgelegten Bahnstrecken gehören die Strecken Neumark–Greiz und Zeulenroda unt Bf–Zeulenroda ob Bf.

Luftverkehr

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Auf dem Gebiet des Landkreises befindet sich der Sonderlandeplatz Greiz-Obergrochlitz. In den benachbarten Kreisen befinden sich die Verkehrslandeplätze Altenburg-Nobitz, Auerbach (Vogtl.), Gera-Leumnitz, Jena-Schöngleina und Zwickau.

Nächstgelegene internationale Flughäfen sind Leipzig/Halle, Erfurt und Dresden.

Wasserstraßen

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Für den Gütertransport nutzbare Flüsse gibt es nicht.

Gemeinden

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Greiz und Zeulenroda-Triebes sind als Mittelzentren ausgewiesen.

Grundzentren sind Auma-Weidatal, Berga-Wünschendorf, Münchenbernsdorf, Ronneburg, Weida sowie funktionsteilig und kreisübergreifend Bad Köstritz/Crossen an der Elster.[8]

(Einwohner am 31. Dezember 2023[9])

Gemeinschaftsfreie Gemeinden

  1. Auma-Weidatal, Stadt, Landgemeinde (3.332)
  2. Berga-Wünschendorf, Stadt (5.933)
  3. Greiz, Stadt (20.220)
  4. Harth-Pöllnitz (2.680)
  5. Kraftsdorf (3.702)
  6. Mohlsdorf-Teichwolframsdorf, Landgemeinde (4.529)
  7. Ronneburg, Stadt (5.098)

Erfüllende Gemeinden

  1. Bad Köstritz, Stadt (3.672), erfüllende Gemeinde auch für
    1. Caaschwitz (628)
  2. Langenwetzendorf (4.050), erfüllende Gemeinde auch für
    1. Hohenleuben, Stadt (1.426)
  3. Weida, Stadt (8.106), erfüllende Gemeinde auch für
    1. Crimla (264)
  4. Zeulenroda-Triebes, Stadt (15.890), erfüllende Gemeinde auch für
    1. Langenwolschendorf (823)
    2. Weißendorf (330)
 Auma-WeidatalBad KöstritzBerga-WünschendorfBethenhausenBockaBrahmenauBraunichswaldeCaaschwitzCrimlaEndschützGauernGreizGroßensteinHarth-PöllnitzHilbersdorfHirschfeldHohenleubenHundhauptenKauernKorbußenKraftsdorfLangenwetzendorfLangenwolschendorfLederhoseLindaLindenkreuzMohlsdorf-TeichwolframsdorfMünchenbernsdorfPaitzdorfPölzigReichstädtRonneburgRückersdorfSaaraSchwaaraSchwarzbachSeelingstädtTeichwitzWeidaWeidaWeißendorfZedlitzZeulenroda-TriebesThüringen

Verwaltungsgemeinschaften
*Sitz der Verwaltungsgemeinschaft

  1. Bethenhausen (220)
  2. Brahmenau (901)
  3. Großenstein * (1200)
  4. Hirschfeld (96)
  5. Korbußen (428)
  6. Pölzig (1075)
  7. Reichstädt (329)
  8. Schwaara (131)
  1. Braunichswalde (613)
  2. Endschütz (330)
  3. Gauern (123)
  4. Hilbersdorf (199)
  5. Kauern (459)
  6. Linda b. Weida (416)
  7. Paitzdorf (420)
  8. Rückersdorf (680)
  9. Seelingstädt * (1278)
  10. Teichwitz (96)
  1. Bocka (469)
  2. Hundhaupten (318)
  3. Lederhose (264)
  4. Lindenkreuz (425)
  5. Münchenbernsdorf, Stadt * (2902)
  6. Saara (585)
  7. Schwarzbach (212)
  8. Zedlitz (711)
  • Kommunalverbünde
  1. Städteverbund Nordöstliches Vogtland
 
Dorfkirche in Linda, 2022

Zu den Begriffen „Verwaltungsgemeinschaft“ beziehungsweise „erfüllende Gemeinde“ siehe Verwaltungsgemeinschaft und erfüllende Gemeinde (Thüringen).

Kultur und Natur

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Im Landkreis befinden sich fünf ausgewiesene Naturschutzgebiete (Stand Januar 2017).

Es gibt auch eine Liste der Kirchengebäude im Kreis.

Gebietsveränderungen

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Gemeinden

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Verwaltungsgemeinschaften und erfüllende Gemeinde

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Namensänderungen

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Kfz-Kennzeichen

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Anfang 1991 erhielt der Landkreis das Unterscheidungszeichen GRZ. Es wird durchgängig bis heute ausgegeben. Vom 1. Juli 1994 bis zum 31. Januar 1995 wurde im Altkreis Zeulenroda das Kürzel ZR ausgeteilt. Seit dem 24. November 2012 ist es wieder erhältlich.

Bis etwa zum Jahr 2000 erhielten Fahrzeuge aus den Teilkreisen besondere Erkennungsnummern:

Gebiet Buchstaben Zahlen
Teilkreis Greiz A bis Z 1 bis 999
AA bis ZZ 1 bis 99
Teilkreis Gera AA bis ZZ 100 bis 999

Sonstiges

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Der Landkreis Greiz richtete mit den Städten Ronneburg und Gera und dem Zentralverband Gartenbau die Bundesgartenschau 2007 aus. Besonders das Ausstellungsgelände im Landkreis Greiz war lange vom Uranbergbau (SDAG Wismut) geprägt. Die Rekultivierung stand im Mittelpunkt der Arbeiten am Buga-Gelände.

Literatur

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  • Manfred Reiser: Die Ortsnamen der Kreise Greiz und Zeulenroda. Leipzig 1967.
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Commons: Landkreis Greiz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
  2. Landkreis Greiz: Geographische Lage. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. Dezember 2014; abgerufen am 7. Dezember 2014.
  3. Elmar Otto: Gebietsreform: „Wenn zwei Arme heiraten, werden sie nicht reicher“. In: Thüringische Landeszeitung. 15. März 2013, abgerufen am 15. März 2013 (original auch Ostthüringer Zeitung).
  4. Datenbank Zensus 2011, Kreis Greiz, Alter + Geschlecht (Memento vom 22. September 2021 im Internet Archive)
  5. Wahlen in Thüringen, Landratswahl 2024 in Thüringen, Landkreis Greiz. Thüringer Landesamt für Statistik, abgerufen am 1. Juli 2024.
  6. a b Wahlen in Thüringen. Abgerufen am 28. Mai 2024.
  7. Zukunftsatlas 2016. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Oktober 2017; abgerufen am 23. März 2018.
  8. Thüringer Ministerium für Infrastruktur Zweiter LEP-Entwurf, einschließlich Entwurf des Umweltberichts mit Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung (PDF 5,8 MB).
  9. Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).