Einigen
Einigen | ||
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Staat: | Schweiz | |
Kanton: | Bern (BE) | |
Verwaltungskreis: | Frutigen-Niedersimmental | |
Einwohnergemeinde: | Spiez | |
Postleitzahl: | 3646 | |
Koordinaten: | 615882 / 173148 | |
Höhe: | 565 m ü. M. | |
Einwohner: | 1605 (2012) | |
Kirche Einigen
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Karte | ||
Einigen ist eine früher selbständige Gemeinde und seit 1834 Ortsteil (Bäuert) der Gemeinde Spiez im Kanton Bern in der Schweiz mit 1605 Einwohnern (Stand 2012). Durch das Bäuertgebiet fliesst seit der Kanderkorrektion die Kander in den Thunersee.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einigen wurde 1228 erstmals als Ceningen erwähnt und war bis ins 18. Jahrhundert als Zeinigen bekannt. Die Bäuert besteht aus dem Dorf Einigen, Einzelhöfen und Taunerhäuser auf Allmendland. Einigen gehörte zum Hoch- und Niedergerichtsbezirk Spiez, der 1338 von den Freiherren von Strättlingen an die von Bubenberg, 1506 an die von Diesbach, 1516 an die von Erlach und 1839 an den Kanton Bern überging. Die Kirchgemeinde Einigen ging 1761 in der Kirchgemeinde Spiez auf, wobei sie Kirche und Schule behalten konnte. Ein Begehren um erneute Verselbstständigung blieb 1798 erfolglos und 1834 wurde Einigen Teil der Einwohnergemeinde Spiez.
Ursprünglich waren die Einwohner vorwiegend im Reb-, Obst- und Ackerbau sowie der Fischerei beschäftigt. Wegen der Kanderableitung von 1714 musste eine neue Landstrasse nach Thun und eine Brücke über den Kandergraben erstellt werden. Die Bevölkerung nahm von 1764 (187 Einwohner) bis 1900 (290) kaum zu. Erst im 20. Jahrhundert führten die bessere Verkehrserschliessung durch die Bern-Lötschberg-Simplon-Bahn 1906, den Schifflandesteg (Ländte) 1929 und die A6, zu neuen Erwerbsmöglichkeiten (Kanderkieswerk 1913, Tourismus, Kleingewerbe) und einem starken Bevölkerungswachstum.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Sperrstelle Einigen als erste Sperre beim Reduiteingang am linken Thunerseeufer. Dabei wurde der Kandergraben (Kanderdurchstich) als natürliches Hindernis in die Sperre einbezogen. Sie gilt als militärhistorisches Denkmal von nationaler Bedeutung.
Seit 2007 wurde Einigen von den Schiffen der BLS Schifffahrt Berner Oberland nicht mehr angefahren, weil sich die Schiffländte (Schiffslandesteg) in einem desolaten Zustand befand. Der 2014 gegründete Verein Schiffländte Einigen sammelte Geld, damit die Sanierung erfolgen konnte. Seit dem Auffahrtswochenende 2016 und im Sommerfahrplan wird die Ländte Einigen wieder von den BLS Schiffen angefahren.[1][2][3][4]
Kirche
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kirche von Einigen ist eine ehemalige Wallfahrtskirche, die dem Heiligen Michael geweiht war und erstmals 1228 erwähnt wird. Die bestehende Kirche stammt aus dem 10. bis 11. Jahrhundert, geht in ihren Ursprüngen aber bereits auf das 7. Jahrhundert zurück. Sie soll, nach Aussage der Strättliger-Chronik, die Mutterkirche der sogenannten «zwölf Thunerseekirchen» Amsoldingen, Aeschi, (Einigen,) Frutigen, Hilterfingen, Leissigen, Scherzligen, Sigriswil, Spiez, Thierachern, Thun und Uttigen gewesen sein. Die Kirche wurde 1954/55 von dem Architekten und Bildhauer Erwin Friedrich Baumann renoviert.[5]
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- H.G. Keller: Einigen, 1946
- Friedrich Oswald et al.: Vorromanische Kirchenbauten. Prestel Verlag, München 1966–71.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Berner Zeitung vom 3. Februar 2014: Ländte Einigen ab 2016 wieder offen?
- ↑ Langenthaler Tagblatt vom 21. September 2015: Neue Finanzspritze für die Ländte
- ��� Jungfrauzeitung vom 22. Februar 2016: Erstaunliches Projekt vor Vollendung
- ↑ Jungfrau Zeitung vom 4. Mai 2016: Einigen - Wieder auf dem Wasserweg erreichbar
- ↑ E.F. Baumann: Wenn ein Baufachmann zu philosophieren beginnt. In: Zentralblatt der Schweizerischen Akademischen Turnerschaft, Nr. 1, 1957.