Hahausen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Hahausen
Wappen von Hahausen
Koordinaten: 51° 57′ N, 10° 13′ OKoordinaten: 51° 57′ 0″ N, 10° 13′ 3″ O
Höhe: 210 m
Fläche: 9,73 km²
Einwohner: 769 (31. Dez. 2020)
Bevölkerungsdichte: 79 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. November 2021
Postleitzahl: 38729
Vorwahl: 05383
Karte
Lage von Hahausen in Langelsheim
Blick auf Hahausen
Blick auf Hahausen

Hahausen ist ein Stadtteil von Langelsheim im Landkreis Goslar in Niedersachsen.

Geographische Lage

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hahausen liegt nordwestlich des Harzes an der Neile, im Westen des Landkreises Goslar. Die nächstgelegenen Ortschaften sind im Süden Seesen, im Westen Rhüden sowie Lutter am Barenberge im Norden und Langelsheim im Osten.

Hahausen grenzt im Norden an den Flecken Lutter am Barenberge, im Osten an die Stadt Langelsheim, im Südosten an das gemeindefreie Gebiet Harz sowie im Südwesten an die Stadt Seesen (alle Landkreis Goslar) und im Nordwesten an die Stadt Bockenem (Landkreis Hildesheim).

Zu Hahausen gehört der Ortsteil Neuekrug.

Ein Feuersteindolch deutet auf eine bereits neolithische Besiedlung des Gebietes hin.

Hahausen wurde 1021 erstmals urkundlich erwähnt in einer Urkunde von Heinrich II. 1209 ist erstmals eine Kirche in dem Ort beurkundet. Infolge der Hildesheimer Stiftsfehde wechselte der Besitz 1523 vom Kloster Ringelheim an das Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel. Der Ort war Grenzort zum Fürstentum Göttingen.

Am 27. August 1626 wurde zwischen Hahausen und Lutter die Schlacht bei Lutter am Barenberge zwischen dem Heer der Katholischen Liga unter Tilly und dem Heer des Niedersächsischen Kreises unter dem dänischen König Christian geschlagen. Die Truppen Tillys hatten dabei ihre Stellungen in Hahausen, welches einen Tag vorher von den Truppen Christians weitgehend zerstört wurde. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die damalige Kirche beschädigt, später repariert und 1794 abgerissen und durch eine neue ersetzt.

Am 1. November 2021 wurde die Gemeinde Hahausen in die Stadt Langelsheim eingemeindet.[1]

Alte Bezeichnungen des Ortes sind um 1021 Hahusen, 1131 Hagehusen, 1154 Hagehusen, 1154 Hagehusen und um 1157 Hagehusen.

Der Name ist zusammengesetzt aus „Hag(en)“, gehört zu „hagan, hagen“, eine Weiterbildung zu „-hag, -hac, hag“ („Umzäunung, umzäuntes Grundstück, Weideplatz, Hecke“) und „-hūsen“ („bei den Häusern, Siedlung, Dorf“).[2]

Einwohnerentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Einwohnerentwicklung von Hahausen von 1821 bis 2017
Jahr Einwohner
1821 425
1848 639
1871 784
1885 890
1905 869
1925 852
1933 849
Jahr Einwohner
1939 821
1946 1545
1950 1584
1956 1265
1961 1102
1968 1066
1970 1050
Jahr Einwohner
1975 957
1980 950
1985 982
1990 928
1995 983
2000 973
2005 930
Jahr Einwohner
2010 862
2015 792
2016 768
2017 754
2020 769

(ab 1968 Stand jeweils zum 31. Dezember)[3]

Ortsratswahl 2021
Beteiligung: 64,5 % (+0,03 %p)
 %
60
50
40
30
20
10
0
53,5 %
36,8 %
9,7 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2016
 %p
 14
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
−10
+12,11 %p
−2,35 %p
−9,75 %p
WGH
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:

Der Ortsrat, der den Ortsteil Hahausen erstmals seit dem 1. November 2021 vertritt, setzt sich aus fünf Mitgliedern zusammen. Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Der Ergebnis wird mit der letzten Gemeinderatswahl von 2016 verglichen.

Bei der Kommunalwahl 2021 ergab sich folgende Sitzverteilung:[4]

Ortsrat 2021
  
Insgesamt 5 Sitze
  • SPD: 2
  • WGH: 3

Ortsbürgermeister

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsbürgermeister ist Eckhard Ohlendorf (WGH).[5]

Das Wappen ist viergeteilt. Die nichtheraldisch linke obere Ecke zeigt ein goldenes sechsspeichiges Rad auf blauem Grund, das für den ehemaligen Handelsbetrieb in Neuekrug und die exponierte Lage im Wegenetz (Anbindung nach Seesen, Goslar, Braunschweig) steht. Darunter ist ein blaues Eichenblatt abgebildet, stellvertretend für den Wald im Süden Hahausens. In der nichtheraldisch rechten oberen Ecke findet sich eine blaue Gerstenähre auf goldenem Grund. Diese symbolisiert die wichtigen Aspekte der Landwirtschaft für Hahausen. Der goldene Bierkrug auf blauem Grund darunter steht für den Ortsteil Neuekrug, früher ein Rast- und Ausspannhof.[6]

Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hahausen liegt an den Bundesstraßen 82 und 248. Westlich verläuft in etwa fünf Kilometer Entfernung die A 7 (Anschlussstelle Rhüden, Nr. 66).

Durch Hahausen verläuft die Buslinie 655 (Lutter-Seesen) und verfügt dort über fünf Haltestellen.[7]

Seit August 1856 besteht der Bahnhof Neuekrug-Hahausen, in dem die Bahnstrecke Neuekrug-Hahausen–Goslar von der Bahnstrecke Börßum–Kreiensen abzweigt. Er wird seit dem 31. Mai 1987 nicht mehr durch den Personenverkehr bedient, erfüllt aber (Stand: 2023) weiterhin eine betriebliche Funktion.

Bis zum 31. Juli 1976[8] gab es in Hahausen eine Schule, welche nun als Dorfgemeinschaftshaus genutzt wird. Die Grundschüler gehen heutzutage größtenteils in die Kurt-Klay-Grundschule nach Lutter und die höheren Jahrgange (Oberschule und Gymnasium) besuchen das Schulzentrum in Seesen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hahausen ist durch landwirtschaftliche Höfe geprägt und verfügt über ein reges Vereinsleben. Das Dorf besitzt mit seiner Lage am Nordwestrand des Harz ein umfangreiches Wander- und Naherholungsgebiet. So verläuft etwa der Europaradweg R1 durch den Ort und die Lageswarte (Stempelstelle 102 der Harzer Wandernadel) ist ebenfalls von Hahausen aus erreichbar.[9]

Evangelische St.-Romanus-Kirche

Mit der St.-Romanus-Kirche besitzt Hahausen eine evangelisch-lutherische Kirche, die zur Propstei Gandersheim-Seesen gehört. Seit 1951 ist auch Nauen ein Teil der Pfarrgemeinde Hahausen.

  • Otto Thielemann: Der Feuersteindolch von Hahausen und das Problem um die „alte Straße“ am Nordwestharz, in: Braunschweigische Heimat 1955, H. 2, S. 33–35.
Commons: Hahausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Stadt Langelsheim: Gebietsänderungsvertrag zwischen der Samtgemeinde Lutter am Barenberge, dem Flecken Lutter am Barenberge, der Gemeinde Hahausen, der Gemeinde Wallmoden und der Stadt Langelsheim. Abgerufen am 7. August 2021.
  2. hahausen-harz.de: Chronik von Hahausen - Lage, örtliche Verhältnisse, Name des Dorfes, Umgebung
  3. Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen. Abgerufen am 19. Mai 2013.
  4. Ergebnis Ortsratswahl 2021. Abgerufen am 13. Juli 2022.
  5. Ortsrat Hahausen / Stadt Langelsheim. Abgerufen am 29. Dezember 2021.
  6. A.Rabbow: Neues Braunschweigisches Wappenbuch, Braunschweiger Zeitungsverlag, 2003, S. 85
  7. HarzBus Linienfahrpläne. Abgerufen am 2. September 2021.
  8. Das letzte Vierteljahrhundert, Chronik Hahausen I. Teil. Abgerufen am 7. September 2021.
  9. Stempelstelle 102 / Lageswarte | Harzer Wandernadel. Abgerufen am 2. September 2021 (deutsch).