Landkreis Buchen

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Wappen Deutschlandkarte
Landkreis Buchen
Deutschlandkarte, Position des Landkreises Buchen hervorgehoben
Basisdaten (Stand 1972)
Koordinaten: 49° 30′ N, 9° 25′ OKoordinaten: 49° 30′ N, 9° 25′ O
Bestandszeitraum: 1938–1972
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Nordbaden
Verwaltungssitz: Buchen (Odenwald)
Fläche: 820 km2
Einwohner: 67.557 (27. Mai 1970)
Bevölkerungsdichte: 82 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: BCH
Kreisschlüssel: 08 2 32
Kreisgliederung: 82 Gemeinden
Lage des Landkreises Buchen in Baden-Württemberg
Karte
Karte

Der Landkreis Buchen war ein Landkreis in Baden-Württemberg, der im Zuge der Kreisreform am 1. Januar 1973 aufgelöst wurde. Rechtsnachfolger des Landkreises wurde der Neckar-Odenwald-Kreis.

Der Landkreis Buchen lag im Norden Baden-Württembergs.

Geografisch hatte er Anteil am Odenwald und am westlichen Bauland. Die Kreisstadt Buchen lag etwa in der Mitte des Landkreises.

Seine Nachbarkreise waren Anfang 1972 im Uhrzeigersinn beginnend im Norden Miltenberg (Bayern), Tauberbischofsheim, Künzelsau, Heilbronn, Mosbach und Heidelberg sowie Erbach (Hessen).

Das Gebiet des Landkreises Buchen gehörte vor 1803 zur Kurpfalz sowie zu den Hochstiften Mainz und Würzburg. 1806 kam das Land an Baden, das später, im gleichen Jahr, zum Großherzogtum erhoben wurde. Es entstanden im späteren Kreisgebiet Buchen die Ämter bzw. Bezirksämter Buchen, Osterburken, Boxberg und Walldürn. 1826 wurde der Sitz des Amtes Osterburken nach Adelsheim verlegt und sein Name in Bezirksamt Adelsheim geändert. Ferner entstand aus der Amtsvogtei Ballenberg das Amt Krautheim. 1872 wurde das Bezirksamt Boxberg aufgelöst und seine Gemeinden dem Bezirksamt Tauberbischofsheim angegliedert, doch wurde es 1898 wieder errichtet. Ebenfalls aufgelöst wurde 1872 der Amtsbezirk Walldürn. Seine Gemeinden wurden auf die Ämter Buchen und Wertheim aufgeteilt. 1879 kamen einige Gemeinden zu den Bezirken Buchen und Adelsheim. 1924 wurde das Bezirksamt Boxberg wieder aufgelöst. Einige seiner Orte kamen zu Adelsheim, das seinerseits jedoch 1936 ebenfalls aufgehoben wurde und zum Bezirksamt Buchen kam. 1939 entstand daraus der Landkreis Buchen durch das Gesetz über die Landkreisselbstverwaltung in Baden (Landkreisordnung).

Nach der Bildung des Landes Baden-Württemberg 1952 gehörte der Landkreis Buchen zum Regierungsbezirk Nordbaden. Durch die Gemeindereform ab 1970 veränderte sich das Kreisgebiet in vier Fällen. Am 1. Januar 1971 wurde die Gemeinde Korb in die Stadt Möckmühl, am 1. September 1971 die Gemeinde Unterkessach in die Stadt Widdern, am 1. Februar 1972 die Gemeinde Kleineicholzheim in die Gemeinde Schefflenz und am 1. März 1972 die Gemeinde Ruchsen in die Stadt Möckmühl eingegliedert. Korb, Ruchsen und Unterkessach kamen dadurch zum Landkreis Heilbronn, Kleineicholzheim zum Landkreis Mosbach.

Mit Wirkung vom 1. Januar 1973 wurde der Landkreis Buchen aufgelöst. Sein Gebiet ging überwiegend im neu gebildeten Neckar-Odenwald-Kreis auf. Einige Gemeinden kamen auch zum Landkreis Heilbronn, zum Hohenlohekreis und zum Main-Tauber-Kreis.[1] Rechtsnachfolger des Landkreises Buchen wurde der Neckar-Odenwald-Kreis.

Einwohnerentwicklung

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Alle Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse.

Jahr Einwohner
17. Mai 1939 45.162
13. September 1950 65.561
Jahr Einwohner
6. Juni 1961 62.073
27. Mai 1970 67.557

Die Oberamtmänner bzw. Landräte des Bezirksamts bzw. Landkreises Buchen 1824–1972:

Das Wappen des Landkreises Buchen zeigte in Rot oben ein sechsspeichiges silbernes Rad, darunter schräg gekreuzt die Stängel eines goldenen Buchenblatts mit goldener Frucht und rotem Kern und einer goldenen Kornähre. Das Wappen wurde 1968 durch das Innenministerium Baden-Württemberg verliehen.

Das Rad steht für die frühere Zugehörigkeit einiger Gemeinden zum Erzstift Mainz. Die Buche steht für den Odenwald und die Ähre für das kornreiche Bauland. Beide Landschaften haben Anteil am Kreisgebiet.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Das Kreisgebiet wurde im Südosten von der Bundesautobahn 81 Stuttgart-Würzburg berührt, die sich zum Zeitpunkt der Auflösung des Landkreises aber noch in der Bauphase befand. Ferner führten die Bundesstraßen 27, 37 und 292 durch das Kreisgebiet.

Zum Zeitpunkt seiner Gründung gehörten dem Landkreis Buchen zunächst 65 Gemeinden an.[2] Nachdem die Mehrzahl der Eingemeindungen, die 1935 und 1936 verordnet worden waren, nach dem Ende des Dritten Reiches rückgängig gemacht worden waren, stieg ihre Zahl auf 82, hierunter waren 6 Städte.

Am 7. März 1968 stellte der Landtag von Baden-Württemberg die Weichen für eine Gemeindereform. Mit dem Gesetz zur Stärkung der Verwaltungskraft kleinerer Gemeinden war es möglich, dass sich kleinere Gemeinden freiwillig zu größeren Gemeinden vereinigen konnten. Den Anfang machte im Landkreis Buchen die Gemeinde Hemsbach, die sich am 1. Januar 1971 mit der Stadt Osterburken zusammenschloss. Danach reduzierte sich die Zahl der Gemeinden stetig, bis der Landkreis Buchen schließlich am 1. Januar 1973 aufgehoben wurde.

Die größte Gemeinde des Landkreises war die Stadt Walldürn. Die kleinste Gemeinde war Kaltenbrunn.

In der Tabelle stehen die Gemeinden des Landkreises Buchen vor der Gemeindereform. Die Einwohnerangaben beziehen sich auf die Volkszählungsergebnisse in den Jahren 1961 und 1970.[1]

frühere Gemeinde heutige Gemeinde heutiger Landkreis Einwohner
am 6. Juni 1961
Einwohner
am 27. Mai 1970
Adelsheim, Stadt Adelsheim Neckar-Odenwald-Kreis 2829 3361
Altheim Walldürn Neckar-Odenwald-Kreis 1242 1214
Ballenberg, Stadt Ravenstein Neckar-Odenwald-Kreis 437 448
Berolzheim Ahorn Main-Tauber-Kreis 643 606
Bödigheim Buchen (Odenwald) Neckar-Odenwald-Kreis 880 899
Bofsheim Osterburken Neckar-Odenwald-Kreis 394 385
Bretzingen Hardheim Neckar-Odenwald-Kreis 507 484
Bronnacker Rosenberg Neckar-Odenwald-Kreis 180 156
Buch am Ahorn Ahorn Main-Tauber-Kreis 373 349
Buchen (Odenwald), Stadt Buchen (Odenwald) Neckar-Odenwald-Kreis 4670 6003
Donebach Mudau Neckar-Odenwald-Kreis 444 429
Dornberg Hardheim Neckar-Odenwald-Kreis 131 112
Eberstadt Buchen (Odenwald) Neckar-Odenwald-Kreis 461 456
Einbach Buchen (Odenwald) Neckar-Odenwald-Kreis 167 172
Erfeld Hardheim Neckar-Odenwald-Kreis 415 399
Erlenbach Ravenstein Neckar-Odenwald-Kreis 321 329
Eubigheim Ahorn Main-Tauber-Kreis 715 747
Gerichtstetten Hardheim Neckar-Odenwald-Kreis 732 706
Gerolzahn Walldürn Neckar-Odenwald-Kreis 132 143
Glashofen Walldürn Neckar-Odenwald-Kreis 302 270
Gommersdorf Krautheim Hohenlohekreis 547 594
Gottersdorf Walldürn Neckar-Odenwald-Kreis 195 188
Götzingen Buchen (Odenwald) Neckar-Odenwald-Kreis 843 879
Großeicholzheim Seckach Neckar-Odenwald-Kreis 995 1080
Hainstadt Buchen (Odenwald) Neckar-Odenwald-Kreis 1516 1850
Hardheim Hardheim Neckar-Odenwald-Kreis 3879 4671
Heidersbach Limbach Neckar-Odenwald-Kreis 510 561
Hemsbach Osterburken Neckar-Odenwald-Kreis 134 150
Hettigenbeuern Buchen (Odenwald) Neckar-Odenwald-Kreis 386 425
Hettingen Buchen (Odenwald) Neckar-Odenwald-Kreis 1861 2174
Hirschlanden Rosenberg Neckar-Odenwald-Kreis 441 423
Hohenstadt Ahorn Main-Tauber-Kreis 274 243
Hollerbach Buchen (Odenwald) Neckar-Odenwald-Kreis 139 199
Höpfingen Höpfingen Neckar-Odenwald-Kreis 2344 2447
Hornbach Walldürn Neckar-Odenwald-Kreis 230 217
Horrenbach Krautheim Hohenlohekreis 57 56
Hüngheim Ravenstein Neckar-Odenwald-Kreis 424 386
Kaltenbrunn Walldürn Neckar-Odenwald-Kreis 49 41
Kleineicholzheim Schefflenz Neckar-Odenwald-Kreis 257 298
Klepsau Krautheim Hohenlohekreis 391 400
Korb Möckmühl Heilbronn 399 355
Krautheim, Stadt Krautheim Hohenlohekreis 1197 1667
Langenelz Mudau Neckar-Odenwald-Kreis 311 293
Laudenberg Limbach Neckar-Odenwald-Kreis 436 477
Leibenstadt Adelsheim Neckar-Odenwald-Kreis 359 337
Merchingen Ravenstein Neckar-Odenwald-Kreis 859 891
Mörschenhardt Mudau Neckar-Odenwald-Kreis 226 214
Mudau Mudau Neckar-Odenwald-Kreis 1755 2107
Neunstetten Krautheim Hohenlohekreis 421 392
Oberndorf Krautheim Hohenlohekreis 139 131
Oberneudorf Buchen (Odenwald) Neckar-Odenwald-Kreis 102 104
Oberwittstadt Ravenstein Neckar-Odenwald-Kreis 655 614
Osterburken, Stadt Osterburken Neckar-Odenwald-Kreis 2805 3373
Reinhardsachsen Walldürn Neckar-Odenwald-Kreis 138 139
Reisenbach Mudau Neckar-Odenwald-Kreis 370 355
Rinschheim Buchen (Odenwald) Neckar-Odenwald-Kreis 348 355
Rippberg Walldürn Neckar-Odenwald-Kreis 811 971
Rosenberg Rosenberg Neckar-Odenwald-Kreis 950 974
Ruchsen Möckmühl Heilbronn 356 329
Rumpfen Mudau Neckar-Odenwald-Kreis 70 62
Rütschdorf Hardheim Neckar-Odenwald-Kreis 76 64
Scheidental Mudau Neckar-Odenwald-Kreis 464 439
Scheringen Limbach Neckar-Odenwald-Kreis 306 316
Schillingstadt Ahorn Main-Tauber-Kreis 503 454
Schlierstadt Osterburken Neckar-Odenwald-Kreis 755 846
Schloßau Mudau Neckar-Odenwald-Kreis 907 898
Schweinberg Hardheim Neckar-Odenwald-Kreis 677 681
Seckach Seckach Neckar-Odenwald-Kreis 1847 2019
Sennfeld Adelsheim Neckar-Odenwald-Kreis 1153 1181
Sindolsheim Rosenberg Neckar-Odenwald-Kreis 593 559
Steinbach Mudau Neckar-Odenwald-Kreis 355 292
Stürzenhardt Buchen (Odenwald) Neckar-Odenwald-Kreis 86 83
Unterkessach Widdern Heilbronn 308 310
Unterneudorf Buchen (Odenwald) Neckar-Odenwald-Kreis 94 84
Unterwittstadt Ravenstein Neckar-Odenwald-Kreis 142 149
Vollmersdorf Hardheim Neckar-Odenwald-Kreis 67 59
Waldhausen Buchen (Odenwald) Neckar-Odenwald-Kreis 580 584
Waldstetten Höpfingen Neckar-Odenwald-Kreis 636 628
Walldürn, Stadt Walldürn Neckar-Odenwald-Kreis 7356 7982
Wettersdorf Walldürn Neckar-Odenwald-Kreis 161 131
Winzenhofen Schöntal Hohenlohekreis 297 303
Zimmern Seckach Neckar-Odenwald-Kreis 556 572

Kfz-Kennzeichen

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Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen BCH zugewiesen. Es wurde bis zum 31. Dezember 1972 ausgegeben. Seit dem 25. Februar 2013 ist es aufgrund der Kennzeichenliberalisierung im Neckar-Odenwald-Kreis wieder erhältlich.

  • Innen- und Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg (Hg.): Die Stadt- und Landkreise Baden-Württembergs in Wort und Zahl. Heft 7: Landkreis Buchen. Online verfügbar auf der Website des Statistischen Bundesamts, PDF-Datei, 4,7 MB.
Commons: Landkreis Buchen – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 474 f. (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  2. Michael Rademacher: Buchen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 13. August 2022.