Olympische Sommerspiele 1996/Leichtathletik – Dreisprung (Männer)

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Olympische Ringe
Sportart Leichtathletik
Disziplin Dreisprung
Geschlecht Männer
Teilnehmer 42 Athleten aus 31 Ländern
Wettkampfort Centennial Olympic Stadium
Wettkampfphase 26. Juli 1996 (Qualifikation)
27. Juli 1996 (Finale)
Medaillengewinner
Kenny Harrison (Vereinigte Staaten USA)
Jonathan Edwards (Vereinigtes Konigreich GBR)
Yoelbi Quesada (Kuba CUB)
Das Centennial Olympic Stadium von Atlanta im Jahr 1996

Der Dreisprung der Männer bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta wurde am 26. und 27. Juli 1996 im Centennial Olympic Stadium ausgetragen. 42 Athleten nahmen teil.

Olympiasieger wurde der US-Amerikaner Kenny Harrison. Er gewann vor Jonathan Edwards aus Großbritannien und dem Kubaner Yoelbi Quesada.

Für Deutschland startete Charles Friedek, der in der Qualifikation scheiterte.
Athleten aus der Schweiz, Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil.

Aktuelle Titelträger

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Olympiasieger 1992 Mike Conley Sr. (Vereinigte Staaten USA) 18,17 m Barcelona 1992
Weltmeister 1995 Jonathan Edwards (Vereinigtes Konigreich Großbritannien) 18,29 m Göteborg 1995
Europameister 1994 Denis Kapustin (Russland Russland) 17,62 m Helsinki 1994
Panamerikanischer Meister 1995 Yoelbi Quesada (Kuba Kuba) 17,67 m Mar del Plata 1995
Zentralamerika und Karibik-Meister 1995 Jérôme Romain (Dominica Dominica) 16,80 m Guatemala-Stadt 1995
Südamerika-Meister 1995 Messias José Baptista (Brasilien Brasilien) 16,29 m Manaus 1995
Asienmeister 1995 Zheng Zizhi (China Volksrepublik Volksrepublik China) 16,78 m Jakarta 1995
Afrikameister 1996 Paul Nioze (Seychellen Seychellen) 16,52 m Yaoundé 1996
Ozeanienmeister 1994 Apolosi Foliaki (Tahiti Tahiti) 14,95 m Auckland 1994

Bestehende Rekorde

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Weltrekord 18,29 m Jonathan Edwards (Vereinigtes Konigreich Großbritannien) Göteborg, Schweden 7. August 1995[1]
Olympischer Rekord 17,63 m Mike Conley Sr. (Vereinigte Staaten USA) Finale OS Barcelona, Spanien 3. August 1992

Anmerkung:
Conleys Siegessprung von 1992 mit 18,17 m konnte wegen des um 0,1 m/s zu starken Rückenwindes nicht als Olympiarekord anerkannt werden.

Rekordverbesserung

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Der US-amerikanische Olympiasieger Kenny Harrison verbesserte den bestehenden olympischen Rekord im Finale am 27. Juli zweimal:

  • 17,99 m – erster Versuch bei einem Gegenwind von 0,1 m/s
  • 18,09 m – vierter Versuch bei einem Gegenwind von 0,4 m/s

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
x ungültig
r Wettkampf nicht fortgesetzt (retired)
w Windunterstützung über dem zulässigen Wert

Anmerkung:
Alle Zeiten sind in Ortszeit Atlanta (UTC−5) angegeben.

26. Juli 1996, ab 18:10 Uhr[2]

Für die Qualifikation wurden die Athleten in zwei Gruppen gelost. Fünf Springer (hellblau unterlegt) übertrafen die direkte Finalqualifikationsweite von 17,00 m. Damit war die Mindestanzahl von zwölf Finalteilnehmern nicht erreicht. So wurde das Finalfeld mit sieben weiteren Wettbewerbern (hellgrün unterlegt) aus beiden Gruppen nach den nächstbesten Weiten aufgefüllt und es reichten schließlich 16,73 m zur Finalteilnahme.

Armenische Briefmarke zum Dreisprung
Platz Name Nation 1. Versuch (m)
Wind (m/s)
2. Versuch (m)
Wind (m/s)
3. Versuch (m)
Wind (m/s)
Resultat (m)
1 Kenny Harrison Vereinigte Staaten USA 17,58 / −1,1 17,58
2 Yoelbi Quesada Kuba Kuba 17,19 / −1,1 17,19
3 Brian Wellman Bermuda 1910 Bermuda 17,10 / +0,3 17,10
4 Robert Howard Vereinigte Staaten USA 16,83 / −1,3 16,76 / −0,5 16,92 / +0,3 16,92
5 Wiktor Sotnikow Russland Russland 16,86 / −0,3 x 16,19 / −2,9 16,86
6 Jérôme Romain Dominica Dominica 16,80 / −0,3 x x 16,80
7 Frank Rutherford Bahamas Bahamas x 16,38 / −0,8 16,73 / ±0,0 16,73
8 Francis Agyepong Vereinigtes Konigreich Großbritannien 16,71 / −1,4 16,68 / +0,7 x 16,71
9 Anísio Silva Brasilien Brasilien 16,38 / −1,1 16,67 / +1,9 16,08 / −0,3 16,67
10 Carlos Calado Portugal Portugal 16,43 / +1.4 16,65 / +0,8 x 16,65
11 Wasif Asadow Aserbaidschan Aserbaidschan x x 16,21 / −2,1 16,21
12 Jacob Katonon Kenia Kenia 16,08 / −0,7 16,17 / −0,1 x 16,17
13 Stojko Tsonow Bulgarien Bulgarien 16,00 / ±0,0 16,15 / 1,5 x 16,15
14 Tibor Ordina Ungarn Ungarn 16,04 / −0,3 x x 16,04
15 Andrew Murphy Australien Australien 15,97 / +0,1 x 16,00 / +0,9 16,00
16 Festus Igbinoghene Nigeria Nigeria 15,95 / −0,3 x 15,72 / −1,0 15,95
17 Sergej Arssamasow Kasachstan Kasachstan 15,91 / +0,3 x 15,91
18 Maksim Smetanin Kirgisistan Kirgisistan 15,83 / +0,3 15,90 / +0,6 x 15,90
19 Hussain Jasim Irak 1991 Irak 15,19 / +0,5 15,27 / +0,3 x 15,27
20 Ndabazinhle Mdhlongwa Simbabwe Simbabwe 14,47 / −1,1 x x 14,47
21 Mohamed Karim Sassi Turkei Türkei x x 14,25 / +1,6 14,25
DNS Māris Bružiks Lettland Lettland
Rogel Nachum schied mit 16,67 m aus
Platz Name Nation 1. Versuch (m)
Wind (m/s)
2. Versuch (m)
Wind (m/s)
3. Versuch (m)
Wind (m/s)
Resultat (m)
1 Mike Conley Sr. Vereinigte Staaten USA 17,20 / +0,8 17,2000
2 Galin Georgiew Bulgarien Bulgarien 17,02 / ±0,0 17,0200
3 Jonathan Edwards Vereinigtes Konigreich Großbritannien 16,93 / −0,6 16,96 / ±0,0 16,9600
4 Wolodymyr Krawtschenko Ukraine Ukraine 16,71 / +0,6 16,90 / −0,1 x 16,9000
5 Armen Martirosjan Armenien Armenien 15,71 / +0,2 16,68 / −0,4 16,74 / −0,7 16,7400
6 Charles Friedek Deutschland Deutschland x 16,71 / +0,6 16,58 / −1,1 16,7100
7 Aliecer Urrutia Kuba Kuba 16,71 / +0,5 16,54 / +0,2 x 16,7100
8 Wassili Sokow Russland Russland x 16,68 / +0,1 x 16,6800
9 Rogel Nachum Israel Israel 15,86 / +0,8 16,67 / −0,2 16,53 / −0,4 16,6700
10 Yoel García Kuba Kuba 15,94 / −3,7 x 16,62 / −2,0 16,6200
11 Zou Sixin China Volksrepublik Volksrepublik China 16,13 / −0,9 16,44 / +0,8 16,53 / −0,1 16,5300
12 Messias José Baptista Brasilien Brasilien 16,02 / ±0,0 16,45 / −0,4 16,13 / −1,7 16,4500
13 Audrius Raizgys Litauen 1989 Litauen 16,38 / +0,2 x 16,06 / −1,2 16,3800
14 Zsolt Czingler Ungarn Ungarn 16,22 / +0,3 16,35 / +1,2 x 16,3500
15 Salem al-Ahmadi Saudi-Arabien Saudi-Arabien x 15,97 / +0,4 16,30 / +0,7 16,3000
16 Francis Dodoo Ghana Ghana x x 16,24 / +0,1 16,2400
17 Sigurd Njerve Norwegen Norwegen 15,22 / +0,2 x 16,15 / +2,4 16,15 w
18 Aleksey Fatyanov Aserbaidschan Aserbaidschan 16,14 / −0,7 x 16,13 / +0,7 16,1400
19 Igor Sautkin Russland Russland x x 16,06 / +0,7 16,0600
20 Jewgenij Petin Usbekistan Usbekistan x 15,58 / +0,6 15,89 / −0,2 15,8900
21 Paul Nioze Seychellen Seychellen 15,63 / −0,2 15,43 / ±0,0 x 15,6300
22 Kawan Lovelace Belize Belize 15,40 / +0,2 x 14,97 / −0,2 15,4000

27. Juli 1996, 19:00 Uhr[3]

Platz Name Nation 1. Versuch (m)
Wind (m/s)
2. Versuch (m)
Wind (m/s)
3. Versuch (m)
Wind (m/s)
4. Versuch (m)
Wind (m/s)
5. Versuch (m)
Wind (m/s)
6. Versuch (m)
Wind (m/s)
Resultat (m) Anmerkung
1 Kenny Harrison Vereinigte Staaten USA 17,99 OR / −0,1 x 18,09 OR / −0,4 x 18,09 OR
2 Jonathan Edwards Vereinigtes Konigreich Großbritannien x x 17,13 / −0,5 17,88 / +0,9 x x 17,88
3 Yoelbi Quesada Kuba Kuba 17,04 / ±0,0 17,29 / −0,3 x 17,44 / +0,2 x x 17,44
4 Mike Conley Sr. Vereinigte Staaten USA 17,08 / +1,5 x 16,17 / −0,5 17,40 / +0,2 x x 17,40
5 Armen Martirosjan Armenien Armenien 16,85 / +1,0 x 16,97 / +1,1 16,48 / +0,3 x 16,34 / +0,8 16,97
6 Brian Wellman Bermuda 1910 Bermuda 16,95 / −0,4 x 16,82 / −0,8 x x x 16,95
7 Galin Georgiew Bulgarien Bulgarien 16,85 / +1,3 x x x x 16,92 / +1,0 16,92
8 Robert Howard Vereinigte Staaten USA 16,72 / −0,1 16,83 / +0,4 16,90 / −1,2 x 16,44 / −1,7 16,52 / +1,0 16,90
9 Wiktor Sotnikow Russland Russland 16,84 / +0,6 16,53 / +0,3 16,56 / +0,2 nicht im Finale der
besten acht Springer
16,84
10 Wolodymyr Krawtschenko Ukraine Ukraine 16,35 / +0,6 15,92 / +0,3 16,62 / −0,3 16,62
11 Frank Rutherford Bahamas Bahamas 16,38 / +1,1 x 16,36 / −0,5 16,38
NM Jérôme Romain Dominica Dominica x r ogV verletzungsbedingt aufgegeben
Der amtierende Weltmeister und Weltrekordler Jonathan Edwards (hier nach seinem Olympiasieg 2000) gewann die Silbermedaille

Zwölf Athleten hatten sich für das Finale qualifiziert, fünf über die geforderte Qualifikationsweite, die anderen sieben über ihre Platzierungen. Drei US-Amerikaner trafen auf je einen Teilnehmer aus Armenien, den Bahamas, den Bermudas, Bulgarien, Dominica, Kuba, Russland, der Ukraine und Großbritannien.

Zum Favoritenkreis gehörten vor allem der amtierende Weltmeister und Weltrekordler Jonathan Edwards aus Großbritannien und der US-amerikanische Olympiasieger von 1992 Mike Conley Sr. Darüber hinaus gingen Conleys Landsmann Kenny Harrison, der kubanische Panamerika-Meister und WM-Vierte Yoelbi Quesada, Vizeweltmeister Brian Wellman von den Bermudas und der WM-Dritte Jérôme Romain aus Dominica mit guten Aussichten auf Medaillenplatzierungen an den Start.

Im Finale entwickelte sich von Beginn an ein hochklassiger Wettkampf. Mit neuem Olympiarekord von 17,99 m ging Kenny Harrison gleich in der ersten Runde in Führung. Romain musste schon nach seinem ersten Sprung verletzt aufgeben. Quesada schob sich im zweiten Durchgang auf Platz zwei vor, während Edwards schon zwei Fehlversuche hatte. Im dritten Versuch gelangen dem Briten 17,13 m, somit konnte er erstmal zumindest den Wettkampf weiterführen. Er schien schon ziemlich geschockt zu sein von Harrisons besonderer Leistung. Harrison baute in der dritten Runde derweil seine Führung auf 18,09 m noch weiter aus. Damit gelang ihm der erste reguläre 18-Meter-Sprung in der olympischen Geschichte. Im vierten Versuch sprang Edwards mit 17,88 m auf ein ihm angemessenes Niveau und zog an Quesada vorbei, der sich seinerseits auf 17,44 m verbessert hatte. In Runde fünf gab es durch den US-Athleten Robert Howard nur einen einzigen gültigen Sprung. Harrison hatte ausgelassen, alle anderen produzierten Fehlversuche. Auch im letzten Durchgang änderte sich an der Reihenfolge auf den Medaillenrängen nichts mehr. Olympiasieger wurde Kenny Harrison, Die Medaillen gingen an Jonathan Edwards – Silber – und Yoelbi Quesada – Bronze. Mike Conley Sr. belegte mit 17,40 m aus dem vierten Versuch Rang vier vor dem Armenier Armen Martirosjan und Brian Wellman.

Yoelbi Quesada war der erste Medaillengewinner Kubas im Dreisprung der Männer.

Einzelnachweise

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  1. Athletics - Progression of outdoor world records, Triple jump – Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 9. Januar 2022
  2. Official Report of the Centennial Olympic Games, v.3 The Competition Results, Resultate Leichtathletik: S. 91, englisch/französisch (PDF, 27.555 KB), abgerufen am 9. Januar 2022
  3. Official Report of the Centennial Olympic Games, v.3 The Competition Results, Resultate Leichtathletik: S. 92, englisch/französisch (PDF, 27.555 KB), abgerufen am 9. Januar 2022