Han Kang

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Han Kang, 2014
Han Kang, 2014
Han Kang, 2014

Koreanische Schreibweise
Hangeul 한강
Hanja 韓江
Revidierte
Romanisierung
Han Gang
McCune-
Reischauer
Han Kang
Man Booker International Prize 2016

Han Kang (koreanisch 한강; * 27. November 1970 in Gwangju, Provinz Süd-Jeolla, Südkorea) ist eine südkoreanische Schriftstellerin. Im Jahr 2024 erhielt sie den Nobelpreis für Literatur.

Leben und Wirken

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Han Kang ist die Tochter des Schriftstellers Han Seung-won (Han Sŭngwon) und wurde 1970 in Gwangju geboren, wuchs jedoch ab ihrem elften Lebensjahr in Seoul auf. Sie studierte an der Yonsei University in Seoul Koreanische Literatur und graduierte dort im Jahr 1993. Han debütierte mit Gedichten, die in der Zeitschrift „Literatur und Gesellschaft“ (Munhak-kwa sahoe) erschienen, bekannt wurde sie kurz darauf jedoch als Prosaschriftstellerin.[1]

1994 gewann Han mit der Kurzgeschichte Rotes Segel (붉은 닻 Bulgeun Dat) den Literaturpreis der Zeitung Seoul Shinmun. In den Jahren nach 1994 begann Han Kang, kontinuierlich literarische Werke zu veröffentlichen, die ihre spätere Karriere stark prägten. Mit ihrer ersten Kurzgeschichtensammlung Liebe in Yŏsu im Jahr 1995 etablierte sie sich als aufstrebende Autorin in der südkoreanischen Literaturszene. Fünf Jahre später folgte ihre nächste Sammlung Die Früchte meiner Frau, in der sie ihre symbolhafte und poetische Erzählweise weiterentwickelte. Diese frühen Werke zeigen bereits die Themen von Transformation und Identität, die auch in ihren späteren international bekannten Werken wie Die Vegetarierin eine zentrale Rolle spielen.

Im Jahre 1999 gewann Han einen Preis für den besten koreanischen Roman, 2000 den „Preis für junge Künstler von heute“ des Ministeriums für Kultur und Tourismus und schließlich 2005 den Yi-Sang-Literaturpreis.[2]

Außerdem arbeitete Han als Journalistin für die Zeitschriften „Wasser der tiefen Quelle“, „Journal der Publikationen“ und „Quelle“.[3] Ihr Roman Die Vegetarierin wurde 2010 verfilmt und der Kurzroman Baby Buddha diente als Grundlage für den Film Scar. Von 2007 bis 2018 lehrte Han Kreatives Schreiben am Seoul Institute of the Arts, seitdem ist sie freie Schriftstellerin.[4]

2016 erhielt Han zusammen mit ihrer Übersetzerin Deborah Smith für ihren 2015 ins Englische übersetzten Debütroman 채식주의자 The Vegetarian aus dem Jahr 2007 den mit 50.000 Pfund Sterling dotierten Man Booker International Prize. Der Roman stellt die südkoreanische Hausfrau Yeong-hye in den Mittelpunkt, die eines Tages beschließt, sich nur noch vegetarisch zu ernähren und alle tierischen Produkte aus dem Haushalt entfernt. Ihre passive Rebellion nimmt immer groteskere Ausmaße an, als sie sich in der Öffentlichkeit zu entblößen beginnt und von einem Leben als Pflanze träumt, was auf Unverständnis und Gegenwehr ihrer Familie stößt. 2009 wurde das Werk von Im U-seong verfilmt. Der Roman erschien im August 2016 unter dem Titel Die Vegetarierin auch auf Deutsch.[5] Die Protagonistin gilt als erste Frau in der Byronic-Hero-Rolle.[6]

2014 wurde in ihrer Heimat der Roman Der Junge kommt (소년 이 온다 Sonyŏn i onda) veröffentlicht, in dem Han sich thematisch der gewaltsamen Zerschlagung des Gwangju-Aufstands (1980) annimmt.[7] Eine deutsche Übersetzung des Buchs erschien 2017 unter dem Titel Menschenwerk.

2018 schrieb Han einen Beitrag für das Kunstprojekt Future Library der schottischen Künstlerin Katie Paterson. Es soll im Jahr 2114 in einer 100 Texte umfassenden Anthologie veröffentlicht werden. Bis dahin wird das Manuskript unveröffentlicht und ungelesen in der Deichmanske bibliotek in Oslo verwahrt. Hans Beitrag trägt den Titel Dear Son, My Beloved.[1]

2024 wurde Han mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet. Die Jury begründete den Preis mit “for her intense poetic prose that confronts historical traumas and exposes the fragility of human life” (für ihre intensive Prosa, die sich historischen Traumata stellt und die Zerbrechlichkeit des menschlichen Lebens aufzeigt).[8] Damit wurde erstmals ein Literaturnobelpreis nach Südkorea vergeben.

Bilderbücher (Text)

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Übersetzungen ins Deutsche

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Griechischstunden (2024)
Commons: Han Kang – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Han Kang hands over book to Norway's 'Future Library' project. In: The Korea Times. 27. Mai 2019, abgerufen am 2. September 2022 (englisch).
  2. Dong-a Ilbo: Human as Plants abgerufen am 6. August 2013 (englisch).
  3. Han Kang(한강). In: library.ltikorea.or.kr, Digital Library of Korean Literature, Writers & Media, abgerufen am 10. Oktober 2024 (mehrsprachig).
  4. Han Kang. In: rcwlitagency.com, RCW Literary Agency, abgerufen am 10. Oktober 2024 (englisch) - 
    Han Kang. In: literaturfestival.com, internationales literaturfestival berlin, abgerufen am 10. Oktober 2024 - 
    siehe auch: Biogramm Han Kang, Ho-Am Prize, 2024 Laureates, The Arts, abgerufen am 10. Oktober 2024 (englisch)
  5. Man Booker Prize für südkoreanische Autorin Han Kang. boersenblatt.net, 17. Mai 2016, abgerufen am 17. Mai 2016
  6. Felix Stephan: Lady Byron. Wie junge, außereuropäische Autorinnen die universalistische Literatur wiederbeleben. In: Süddeutsche Zeitung, 12./13. Mai 2018, S. 20.
  7. „Was Menschen zur Gewalt treibt, hat mich schon als Kind interessiert“ – Interview bei faz.net (abgerufen am 15. September 2017).
  8. The Nobel Prize in Literature 2024. Abgerufen am 10. Oktober 2024 (amerikanisches Englisch).
  9. Maximilian Kalkhof: Rebellion einer Hausfrau: Sie träumt davon, eine Pflanze zu werden. Spiegel Online, 15. August 2016, abgerufen am 16. August 2016
  10. Warum haben Sie auf mich geschossen? In: FAZ, 21. September 2017, S. 10
  11. Deine kalten Hände. Abgerufen am 2. März 2019 (englisch).
  12. Deine kalten Hände. NDR, abgerufen am 2. März 2019.
  13. Wiebke Porombka: Der Schnee auf den Gesichtern der Toten. Deutschlandfunk Büchermarkt, abgerufen am 12. Dezember 2024.
  14. 2024 Laureates - HOAM. Abgerufen am 10. Oktober 2024.